Der Skandal rund um den Datenmissbrauch von Cambridge Analytica ruft weltweit Empörung hervor. Schon im Februar kritisierte Unilever-Marketingchef Keith Weed, Social Media leisteten keinen positiven Beitrag zur Gesellschaft und kündigte an, Werbebudgets von Plattformen wie Facebook und Youtube abzuziehen. Investor George Soros trennte sich von Facebook- und Google-Aktien, geißelte deren Geschäftsmodell und forderte eine stärkere Regulierung. Zugleich mehren sich Nachrichten, dass die junge Zielgruppe Facebook meidet und stattdessen lieber Instagram oder Snapchat nutzt. Die aktuelle Snapshot-Umfrage zeigt, wie Top-Marketer die Lage einschätzen
Meedia wird Medienpartner von Snapshot
Ab sofort ist Meedia Medienpartner der Initiative „Snapshot from the chiefs of marketing“, die für ein schnelles Meinungsbild für und von Top-Marketern zu aktuellen Themen sorgt. Etwa einmal im Monat stellt die Initiative eine einzige Frage an einen ausgewählten Kreis von rund 500 Marketingmanagern und bietet ihnen drei Antworten zur Auswahl. Dank des unkomplizierten Umfrage-Procederes wird binnen weniger Stunden die Grundhaltung der Marketingelite zu einem Thema eingefangen. In diesem Monat lautete die Frage:
Ist Facebook für renommierte Werbungtreibende nach wie vor attraktiv und vielleicht sogar unverzichtbar oder nicht?
Diese drei Antwortmöglichkeiten gab es:
A: Es handelt sich um ein Sturm im Wasserglas. Facebook bleibt in unserem Marketingmix unverzichtbar.
B: Wir beobachten die Entwicklung sehr genau und überdenken unsere Werbespendings in Facebook.
C: Wir werden im laufenden Jahr Werbebudgets aus Facebook abziehen und in andere Kanäle umschichten.
Die Umfrage ergibt ein klares Bild: Mehr als die Hälfte (52,1 Prozent) der Befragten beobachtet die Entwicklung sehr genau. tatsächlich wird in den Unternehmen auch schon darüber nachgedacht, die Werbespendings in Facebook zu überdenken.
20,8 Prozent glauben, es handele sich nur um eine kurzfristige Hysterie und Facebook sei auch in Zukunft aus dem Marketingmix nicht wegzudenken. 27,1 Prozent werden ihre Werbebudgets tatsächlich im Laufe des Jahres abziehen und sich Alternativen überlegen.
Am aktuellen Snapshot haben 48 Mitglieder – 80 Prozent Marketing- und Kommunikationschefs von Wirtschaftsunternehmen, 20 Prozent Creative Minds von Agenturen/Verbänden/Beratungen – teilgenommen.
Die absatzwirtschaft wird sich in der Titelgeschichte der Ausgabe 05/18, die Ende April erscheint, ausführlich damit beschäftigen, ob und wie Werbetreibende auf die Facebook-Kritik reagieren. Hier können Sie die neueste Ausgabe bestellen