Von Johannes Steger
Der Nervenkitzel der Woche: Wer hat Angst vor Fiscal Cliff?
Anshu Jain mag wohl niemand als Krisenprophet bezeichnen. In puncto US-Shutdown fand der Co-Chef der Deutschen Bank jedoch ziemlich eindeutige Worte: „Es gibt kein Leben nach dem Ausfall“. Derart drastisch beschrieb Jain das Erreichen der US-Schuldenobergrenze. Und auch andere Experten waren sich einig: Kommt der Zahlungsausfall, kommt die große Krise. Rückblick: Weil sich Republikaner und Demokraten nicht auf einen Haushalt einigen konnten, kam der Shutdown. Staatsangestellte im Zwangsurlaub, Nationaldenkmäler und Behörden geschlossen. Zusammen mit dem Haushalt hätten sich die Parteien auch auf ein Anheben der Schuldenobergrenze einigen sollen. Wird diese nicht hoch gesetzt, kann das Land keine neuen Kredite aufnehmen und wird zahlungsunfähig. Diese Grenze drohte am Donnerstag. Nachdem mehrere Kompromisse gescheitert waren, fand man dann doch in letzter Minute zusammen. Haushalt genehmigt, Schuldengrenze rauf. Im Heimatland Hollywoods hätte man sich derartiges schon denken können: Erst einmal den Spannungsbogen aufbauen und dann doch noch mit einem Happy End überraschen.
Die Zielscheibe der Woche: Wie das Netz über den Bischof spottet
In der Kirche ist es fast wie in jedem anderen Unternehmen: Gibt es Ärger, muss der Manager zum Chef. Das erlebt gerade auch der Limburger Bischof Tebartz-van Elst. Nach dem Protest gegen seine Millionen-Residenz muss der nun zum Papst. Seit Sonntag weilt der Bauherr in der Heiligen Stadt und wartet auf seine Audienz. Und während sich Tebartz-van Elst auf sein Gespräch vorbereiten kann, protestieren die Limburger gegen ihren Bischof. Und das Netz macht mit, zumindest beim Spott über den ausgabefreudigen Kirchenmann. „Limburger Bischof lässt Beichtstuhl für fünf Millionen Euro bauen, um dort seine Fehler einzuräumen“, titelt da zum Beispiel das Satireportal „Der Postillon“. Auch auf Twitter zeigten sich die Nutzer einfallsreich: Mal als Barbietraumhaus, mal als Legobaukasten: Der Bischof und sein teures Bauprojekt müssen diese Woche reichlich einstecken.
Schöner wohnen mit #Bischof #Tebartz van Elst in #Limburg #tebartzvanelst pic.twitter.com/ssLEJaE5Ug
— Kiwi Gold (@Kiwi_Gold) October 9, 2013
Die Highlights der Woche auf absatzwirtschaft.de:
>>>Fast alle Unter-60-Jährigen nutzen das Internet
>>>Erfolgsmessungen keine Gefahr für Kreativität im Marketing
>>>Es fließt wieder mehr Geld in die Werbung
Der Reinfall der Woche: Zombies in Fukushima
Die Gebärdensprachdolmetscherin Leslie Grange muss gehen: Nach sieben Jahren bei der britischen BBC heißt es Sachen packen und den Sender verlassen. Aus Langeweile hatte Grange mehrmals Nachrichten für ihre Zuschauer falsch übersetzt. So erreichten den Sender mehrere Anfragen, ob das mit den Nuklear-Zombies in Fukushima denn wirklich stimme. Der Sender sah sich gezwungen, die Notbremse zu ziehen.
Achtung, das alles ist natürlich nur eine Ente! Erdacht von der britischen Satire-Seite Poke.com. Einige Medien in Frankreich schienen die Geschichte jedoch für wahr zu halten und sendeten die Ente. Und das nicht nur im Netz.