2017 könnte ein neues Rekordjahr werden: Bleibt das Wachstum konstant, setzen Händler dieses Jahr 1,3 Milliarden Euro um. Neun von zehn Deutschen kennen den Black Friday, sechs von zehn möchten dieses Jahr an ihm einkaufen. Am stärksten profitieren, der Studie zufolge, Anbieter von Drogerieartikeln und Kosmetik vom Black Friday: 36,3 Prozent der Konsumenten möchten Produkte wie Duschgel, Parfüm oder Mascara kaufen. Auf Rang zwei liegen Mode und Accessoires. Den Einkauf beim Modehändler hat jeder dritte Befragte (32,3 Prozent) für den Black Friday eingeplant. Der Trend zum Alltäglichen zeichnet sich auch bei den meist niedrigen Pro-Kopf-Ausgaben ab: Auf die Frage, wie viel sie – grob geschätzt – am Black Friday ausgeben werden, antworteten 41,3 Prozent der Befragten mit Beträgen unter 100 Euro. Rabattjäger sind also dann auch der Suche, nach dem perfekten Deal: „Ein hoher Rabatt lohnt sich bei Produkten, die aktuell im Trend sind oder eine große Relevanz bei Kunden besitzen. Den besten Preis für ein derzeitig sehr gefragtes Produkt im Shop zu haben, erhöht außerdem die Chance, in Shop-Suchmaschinen oder auf Preisvergleichsportalen weit vorne aufgeführt zu werden“, weiß Felix Schirl, Geschäftsführer bei trbo.
Online beim Black Friday weit vorne
1,3 Milliarden Euro Umsatz dürfte auf den Internethandel entfallen. Hierfür sprechen drei Gründe: Online möchten am Black Friday mit 65,0 statt 61,5 Prozent erstens mehr Konsumenten einkaufen als im klassischen Handel. Zweitens kaufen Konsumenten kostspieligere Produkte eher online als im klassischen Handel.
Wie kommen aber Umsätze von mehr als einer Milliarde Euro an nur einem einzigen Wochenende zustande? Eine Antwort auf diese Frage liefert ein Blick auf die Konsumgewohnheiten der einzelnen Altersgruppen. Vor allem Verbraucher im Alter von 25 bis 44 Jahren entpuppen sich als Umsatzgaranten für den Handel. Der Anteil der Verbraucher, die mehr als 300 Euro ausgeben möchten, ist unter ihnen überdurchschnittlich groß. Die dankbarsten Kunden für den Online-Handel sind dabei jüngere Konsumenten. Marcel Hollerbach, CMO Productsup, weiß, wie man diese jungen Leute erreicht: Mit Facebook-Ads als Umsatzpush. „Nicht nur an Aktionstagen, sondern auch im Vorweihnachtsgeschäft können Händler über Dynamic Produkt- oder Video Ads auf Facebook eine sehr große Zielgruppe erreichen und kostengünstig, qualitativ hochwertige Werbeanzeigen schalten. Dynamic Ads werden besonders für das Retargeting genutzt, weshalb gerade Bestandskunden einer Marke oder eines Shops damit angesprochen werden sollten.“
Attraktive Preise
Online-Händler und -Marktplätze hoffen auch dieses Jahr wieder auf eine kaufwütige Community, wenn sie anlässlich des Black Friday oder der Cyber Week erneut viele Angebote zu attraktiven Preisen parat halten. Traditionell findet der schwarze Freitag immer einen Tag nach dem amerikanischen Erntedankfest statt − dieses Jahr am 24. November. Die Cyber Week startet dann am darauffolgenden Montag. Diese speziellen Tage im E-Commerce bieten den Verkäufern online die Möglichkeit, ihren Abverkauf enorm zu steigern und läuten gleichzeitig die heiße Phase des Online-Weihnachtsgeschäfts ein. Und weil viele Produktsuchen mittlerweile auf Amazon beginnen und auch Google Shopping beim Suchmaschinenriesen eine zunehmend größere Rolle spielt, darf man diese beiden Player nicht außer acht lassen. „Amazon und Google unterscheiden sich jedoch maßgeblich bei Reichweiten, Klickpreisen, Klickraten und Kosten-Umsatz-Relation. Es ist für Marken deshalb empfehlenswert, abgestimmte Strategien für beide Kanäle zu entwickeln und diese synchron auszusteuern. Der richtige Kanal-Mix kann im Aktionszeitraum ein entscheidender Erfolgsfaktor sein“, weiß Frank Rauchfuß, Geschäftsführer und CEO bei intelliAd.
Angesichts der Konkurrenz in der Schnäppchen-Schlacht, bedarf es einer intensiven Vorbereitung aus Sicht des Online-Shop-Betreibers, aus Marketing-Perspektive und in Hinblick auf die Produkt- und Shop-Optimierung. Für Felix Schirl gilt folgender wichtiger Tipp: „Eine erfolgreiche Rabattaktion im Online-Shop sollte mit einer perfekten Ankündigung starten. Ankündigungen zu solchen Aktionen wirken am besten, wenn sie maximal drei bis vier Tage im Voraus kommuniziert werden. Gerade bei dem schieren Überfluss an Specials, denen der Online-Shopper besonders an Aktionstagen und zum Jahresende begegnet, kann es leicht passieren, dass Deals in der Zeit zwischen Ankündigung und Aktion wieder vergessen oder fälschlicherweise anderswo wahrgenommen werden.“
Zur Studie: Ergebnisse einer Studie, die das Marktforschungsunternehmen Statista Ende September 2017 im Auftrag des Verbraucherforums mydealz.de durchgeführt hat. In Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien hat Statista hierbei jeweils 1.000, in Großbritannien 2.000 Konsumenten nach ihrem Einkaufsverhalten befragt. Die Fragestellung lautete „Grob geschätzt, für wie viel Euro werden Sie voraussichtlich am Black Friday einkaufen?“