Obwohl E-Commerce boomt, zeigen deutsche Verbraucher*innen im internationalen Vergleich die geringste Offenheit gegenüber innovativen Shopping-Technologien. Das zeigt eine aktuelle B2C-Survey der Product Experience Company Akeneo.
Die Studie, die auf Befragungen von insgesamt 1.800 Verbrauchern ab 18 Jahren in verschiedenen Ländern basiert, offenbart: Mehr als 40 Prozent der Deutschen meiden Shopping-Kanäle, die auf neuen Technologien basieren.
Wenig Resonanz für Voice Commerce und Augmented Reality
Eine breite Ablehnung wurde insbesondere für Voice-Commerce-Tools und Augmented-Reality-Anwendungen festgestellt. Zum Voice Commerce zählt die Studie dabei insbesondere Chatbots und virtuelle Sprachassistenz-Technologien. 46 Prozent der Befragten lehnen diese Art der Verkaufskanäle ab.
Des Weiteren gaben 42 Prozent an, dass Augmented-Reality-Anwendungen in ihren Konsumüberlegungen keine Rolle spielen. Mit solchen Applikationen können Produkte interaktiv angezeigt und beschrieben werden. Etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) lehnen außerdem die Anwendung von Mobile Apps zum Shoppen ab.
Deutschland auch in Europa hinten
Im europäischen Vergleich zeigten sich Deutschlands Nachbarn deutlich technologiefreundlicher. Dort lehnen durchschnittlich nur knapp ein Drittel (32,5 %) Verkaufskanäle, in denen neue Technologien zum Einsatz kommen, ab.
Europäischer Spitzenreiter ist Italien. Nur ein Viertel der Verbraucher*innen lehnt dort neue Technologien beim Shoppen kategorisch ab. Knapp dahinter liegt Frankreich. Dort verweigern sich 31 Prozent der fortschrittlichen Shopping-Technologie, gefolgt von Großbritannien (32,75 %).
Unerwartetes Ergebnis
Tom Grasser, VP Sales Central & Eastern Europe bei Akeneo, bezeichnet die Zurückhaltung der deutschen Verbraucher*innen als unerwartet mit Hinblick darauf, dass Deutschland Technologie- und Wissenschaftsstandort sei. In einer entsprechenden Mitteilung von Akeneo wird Grasser entsprechend zitiert.
„Unternehmen, Marken und Händler, die vielleicht schon in neue Verkaufstechnologien investiert haben, sollten deshalb sehr präzise nach den Ursachen für diese Zurückhaltung forschen und sie nicht pauschal mit Kaufzurückhaltung, Inflation oder Rezession erklären“, wird er in einer entsprechenden Mitteilung zitiert. „Sehr wahrscheinlich erfüllt die Product Experience, die über diese neuen Verkaufskanäle ausgeliefert wird, nicht die Erwartungen der Verbraucher. In jedem Fall aber bietet die breite Ablehnung innovativer Shopping-Technologien ein enormes Wachstumspotenzial, das es im Rahmen einer Omnichannel-Strategie zu erschließen gilt.“