Damit auch die Medialeute definitiv wissen, was 2018 kommt und was zu tun ist, habe ich Mark Ritsons (wer kennt ihn nicht, den streitbaren Marketing-Professor aus Melbourne) großartige sieben Punkte-Reihe („Marketing’s Big Seven“) um einige Media-Empfehlungen ergänzt. Riston gelang die Beantwortung der wichtigsten Fragen allerdings nicht ohne Ironie und Sarkasmus, denn das bringen manche dieser Fragen und unsere Gier nach neuen Buzzes nun einmal mit sich.
ArtificiaI Intelligence
Ritson beginnt mit dem Thema ArtificiaI Intelligence. „AI“ sei zweifelsohne Magie, müsse jedoch unbedingt mit Machine Learning kombiniert werden. Es wisse zwar auch nicht, was das bedeute, für das Marketing 2018 sei es aber überlebenswichtig. Meine Empfehlung: Sorgen Sie dafür, dass auf jeden Fall Intelligenz eingesetzt wird, egal woher sie kommt. Wenn Sie und Ihre Agentur über keine verfügen und gesunder Menschenverstand auch nicht weiterhilft, nehmen Sie halt die künstliche. Algorithmen sind übrigens auch immer gut.
Virtual Reality
Zu Virtual Reality schreibt der Professor, sei es absolut entscheidend, die Realität auch wirklich zu verlassen. Fragen wie “what the fuck has this got to do with marketing?” seien spätestens 2018 unzulässig. Ausschlaggebend ist dabei jedoch, die virtuelle Realität mit künstlicher Intelligenz so zu verbinden, dass die Fähigkeiten des Machine Learning voll ausgeschöpft würden. (Beim Schreiben dieses Satzes habe er sich, schreibt Ritson, in die Hose gemacht.) Meine Empfehlung: Damit es auch wirklich in die Hose geht, wird insbesondere Always künftig ohne Virtual Reality in der Mediastrategie kaum mehr auskommen. Das gilt selbstverständlich auch für Bodenreiniger. Und gerade bei Windeln kann ich mir das bildlich sehr gut vorstellen.
Content Marketing
Content Marketing hält der Professor für absolut unverzichtbar. Werbung oder ebenso jede andere, ähnliche Form antiker Kommunikation sei überholt. Jedes Unternehmen brauche spätestens 2018 einen Chief Content Officer. Wenn Agenturen ihre Kunden beraten, muss der erste Schritt sein, einen CCO zu empfehlen. Unternehmen wie Sainsbury hätten es versäumt, einen solchen zu installieren und prompt Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Meine Empfehlung: Damit uns so etwas wie Air Berlin nicht noch einmal passiert, sollten wir künftig den (natürlich höchst relevanten) Content unter keinen Umständen auf Medien verbreiten, die von der Zielgruppe genutzt werden. Jeglicher Content gehört künftig auf Online und Mobile. Oder gerne auch als Video auf Facebook. Nur so ist sichergestellt, dass niemand ihn sieht.
Storytelling
Doch auch Content, weiß Ritson, funktioniere nicht ohne ein ergänzendes Maß an Storytelling. Product Manager und Markenverantwortliche müssten umgehend durch Storyteller ersetzt werden. Davon könne es im Unternehmen nie genug geben. Bei Volkswagen sei es bei Dieselgate nicht um mangelnde Führung oder gar Ethik gegangen, man habe in Wolfsburg einfach nicht genügend Storytelling betrieben. Aus dem kürzlich inhaftierten VW-Manager Oliver Schmidt hätte man einen Mandela-ähnliche Guru entwickeln können, der lediglich seine Liebe zur Dieselemission über sein persönliches Wohl gestellt habe. Meine Empfehlung: Achten Sie bei der Wahl der Medien darauf, dass Sie solche einsetzen, die sich für Storytelling besonders eignen. Hierzu zählen insbesondere alle, die Ihre nativ ausgelieferte Botschaft mit fremder Werbung überdecken.