Mit der hohen Investition in den Uber-Fahrdienst verfolge Toyota vor allem das Ziel, gemeinsam an selbstfahrenden Fahrzeugen zu arbeiten. Dies berichtet das Wall Street Journal und beruft sich dabei auf Insider-Quellen. Die Autos sollen insbesondere die Sicherheit erhöhen und die Transportkosten senken. Im Detail sehe das Abkommen vor, Toyotas Minivan-Modell „Sienna“ mit der Selbstfahr-Technologie von Uber auszustatten, um diese anschließend in das Fahrnetzwerk zu integrieren. Die selbstfahrenden Roboter-Flotten könnten später von Drittfirmen betrieben werden.
Uber wolle mit der Partnerschaft insbesondere seine Entwicklungskosten und -verluste senken. Nach dem tödlichen Unfall mit einem selbstfahrenden Uber-SUV in Arizona hatte der Mitfahrdienst seine Investitionen in seine Roboterautos stark zurückgefahren und diese sogar von den Straßen in San Francisco, Pittsburgh und Toronto genommen. Weiterhin sind autonome Fahrzeuge für Mitfahrdienste wie Uber natürlich grundsätzlich eine verlockende Alternative, ihre größte Kostenquelle einzusparen: die menschlichen Fahrer.
Toyota will Früchte des Carsharing ernten
Toyota wiederum dürfte ein großes Interesse an Uber haben, weil das Potenzial von selbstfahrenden Autos im Carsharing enorm hoch ist und sich eine Abkehr vom Individualverkehr abzeichnet. „Toyotas Uber-Investition zeigt, wie ernst es mit autonomen Fahrzeugen geworden ist“, sagt Glen De Vos, Chief Technology Officer beim Software-Anbieter Aptiv PLC gegenüber dem Wall Street Journal. „Es zeigt deutlich, dass Toyota erkennt, etwas anders als das traditionelle Modell verfolgen zu müssen, bei dem Toyota alles inhouse mit etablierten Partnern entwickelte“, sagte er.
Bereits im Juni dieses Jahres stieg Toyota mit einer Milliarde Dollar beim dem südostasiatischen Fahrdienst-Vermittler Grab ein. Als Teil des Deals soll die bereits bestehende Kooperation bei vernetzten Autos ausgebaut werden. Grab ist laut der Deutschen Presse-Agentur zudem dabei, das Geschäft von Uber in der Region zu übernehmen. Der weltweit bekannteste Fahrdienst-Vermittler hatte nach fortlaufenden Verlusten beschlossen, die Aktivitäten an den lokalen Rivalen abzugeben. Ähnlich ging Uber auch in China und Russland vor. Toyota war zu diesem Zeitpunkt bereits mit einem kleinen Anteil an Uber beteiligt.