Zumindest im Vergleich mit dem restlichen Europa sind die deutschen Zuschauer noch etwas zögerlich. 59 Prozent der Befragten einer aktuellen Nielsen-Studie gaben an, dass sie beim Fernsehen keine sozialen Medien benutzen oder im Netz unterwegs sind. Doch beinahe jeder zweite Deutsche (48 Prozent) schätzt im digitalen Zeitalter die Möglichkeit, jederzeit und überall online zu sein. Ähnlich verhält es sich mit dem Second Screen: Während dem TV-Schauen surfen 26 Prozent der Deutschen im Internet, in Europa sind es 44 Prozent.
21 Prozent der deutschen User diskutieren in sozialen Netzwerken mit, während beispielsweise der „Tatort“ oder „Dschungelcamp“ laufen. Im europäischen Vergleich sind es 27 Prozent. Grundsätzlich geht es den Verbrauchern laut „Screen Wars“ also nicht mehr nur um den Inhalt des TV-Programms, sondern auch um die Nebenschauplätze im Internet – um soziale Interaktionen auf Facebook, Twitter und Co.
Netflix, Amazon Prime und Co.
Ein weiterer Aspekt, den Nielsen untersucht hat, ist die flexible Programmgestaltung, die durch Streamingdienste wie Netflix, Amazon Prime oder Maxdome möglich wird: 46 Prozent der Deutschen gibt dazu an, dass zeitunabhängiges Fernsehen für sie interessant ist. Dennoch bleibt das klassische, vorgegebene TV-Programm mit 53 Prozent weiterhin am beliebtesten.
Was Videoclips anbelangt, so greifen die Deutschen deutlich lieber auf den Computer oder das Notebook zurück (51 Prozent), anstatt auf das TV-Gerät (12 Prozent), Handy oder Tablet (je 17 Prozent).
Für die weltweite Studie wurden zwischen August und September 2014 mehr als 30.000 regelmäßige Internetnutzer aus insgesamt 60 Ländern befragt in den Regionen Asien-Pazifik, Europa, Lateinamerika, Mittlerer Osten, Afrika und Nordamerika befragt. Den kompletten Report zur Studie gibt es auf der Nielsen-Website.