Von Johannes Steger
Die Immobilie der Woche: Präsidentenpalast günstig abzugeben
Wer in der Ukraine lebt, der hat es nicht leicht. Nicht erst seitdem Russland hinter der Grenze mit den Säbeln rasselt und auf der Krim die Lage eskaliert. Der Durchschnittslohn eines Arbeiters beträgt gerade mal 2.800 Euro – pro Jahr. 80 Prozent aller Rentner des Landes bekommen nur eine karge Mindestrente. Obdachlosigkeit und Armut gehören zum Straßenbild. Umso verwunderlicher mutet es da an, wie gut es sich die Oberschicht des Landes gehen lässt. Zahlreiche Mitglieder der Elite und Janukowitsch-Gefolgsleute haben mittlerweile das Land verlassen. Was sie zurücklassen, lässt die Welt staunen. Nicht nur das 140-Hektar-Anwesen des Ex-Präsidenten mit eigenem Zoo, Luftkissenboot und Restaurantschiff dokumentiert einen gewissen Hang zur Verschwendungssucht. Auch die Villen eines Parlamentsabgeordneten und der obersten Staatsanwaltschaft lassen Parallelen zum französischen Sonnenkönig erkennen. Auch der dinierte bekanntlich zwischen Marmor und Goldbesatz, während vor seinem Schloss das Volk hungerte. Frei nach dem Motto „Lieber klotzen statt kleckern“ präsentieren sich die Domizile der Oligarchen in barocker Pracht. Das Volk will das Anwesen des Ex-Präsidenten jedoch erhalten und hat bisher Plünderungen verhindert. Schließlich, so sagen viele, gehöre das alles ja eigentlich ihnen. Der Business Insider hat die eindrucksvollsten Bilder von Schöner Wohnen à la Oligarch zusammengestellt.
Die Highlights der Woche auf absatzwirtschaft.de:
>>> Proteste gegen Frauenbild in der Werbung nehmen zu
>>> „Marken, Mobile und Millennials: Wie man die 14- bis 29-Jährigen heute ansprechen sollte
Das Rätsel der Woche: Wer wirbt denn da?
Wer viel an Bus- oder Bahnhaltestellen steht oder auch gerne mal aus dem Fenster schaut, der wird derzeit mit allerlei kuriosen Sprüchen konfrontiert. „Aus Sicht der Physiker kann die Hummel unmöglich fliegen. Der Hummel ist das egal“ ist da auf einem Plakat zu lesen. Oder „78 % der Deutschen verbinden mit Hamburg Regenwetter. In Köln regnet es deutlich öfter.“ Schwarze Schrift auf gelbem Grund, versehen mit dem Link „UmparkenImKopf.de“. Doch wer steckt dahinter? Die Borussen? Oder gar eine neue Wohltätigkeitsorganisation? Folgt man dem Link, wird man aufgeklärt – zumindest ein bisschen: „Wer von Zeit zu Zeit die Bilder in seinem Kopf überprüft, hat viel zu entdecken“, ist da u.a. zu lesen. Versehen ist die interaktive Seite mit noch mehr Sprüchen – auch zu Themen wie Homosexualität oder der Rolle der Frau. In Video-Interviews erzählen deutsche Stars wie Bettina Zimmermann oder Ken Duken über das Überdenken der eigenen Vorurteile. Hinter der Seite steckt wohl der Autokonzern Opel. Auch der hat seit Jahren mit allerlei Vorurteilen zu kämpfen. Seit Tina Müller das Marketingruder übernahm, setzt man sich damit auseinander – auch mal mit einem Augenzwinkern, wie die Werbespots mit Jürgen Klopp beweisen. Hinweise auf die Opel-Urheberschaft finden sich nicht nur in der ähnlichen Schrifttypo, sondern auch im Impressum. Als Herausgeber firmiert die moccatactic GmbH, so wie in Opel Mocca. Ein Countdown ist eingerichtet: Erfahren wir in knapp vier Tagen, wer wirklich dahinter steckt?
Der Ohrwurm der Woche: Supergeil, supergeil
„Wir lieben Lebensmittel“, mit diesem Slogan wirbt die Supermarktkette Edeka gewöhnlich. Jetzt kommt ein neuer hinzu und der ist „supergeil“. Denn genauso heißt der Song mit dem ein gediegener älterer Herr nun für Edeka reimend durch einen Supermarkt tanzt. Das Video ist mittlerweile ein Renner im Netz, mit weit über drei Millionen Klicks auf Youtube. Das liegt nicht nur an der witzigen Inszenierung, sondern auch an dem Liedtext. Der schafft es, ob man will oder nicht, irgendwie zum Ohrwurm. Supergeil halt. Mehr dazu auf Handelsblatt Online.