Stilvoller Dresscode
Wenn man heute durch die Büros dieses Landes wandelt, fällt einem sofort die geballte Persönlichkeit ins Auge, die Arbeitnehmer*innen mit ihrem Verständnis von „Mode“ auszudrücken versuchen. Geht halt nur meistens schief. Statt dieser kunterbunten, unischwarzen oder I-don’t-give-a-fuck-Outfits wurden früher Anzug und Krawatte von den Herren sowie knielanger Rock oder Hosenanzug von den Damen gefordert. Nach Maß, versteht sich. Freitags gab es dann – für die wirklich wilden Schreibtischtäter*innen – den „Casual Friday“. Maximal die Bluejeans durften dann getragen werden. Mehr Freiheit hat auch Westernhagen nicht gekannt.
Der Charme der Bürokratie
Formulare, Anträge, Genehmigungen – in der alten Arbeitswelt wurde die Kunst der Bürokratie noch wertgeschätzt. Wie viel Zeit man doch mit entspanntem Lochen, Abheften und Aktenwälzen verbringen durfte. Und heute? Volle E-Mail-Postfächer, unkoordiniertes Wühlen durch virtuelle Ordner, nervige Piepstöne von Chatprogrammen –direkte Kommunikation soll ja effizienter sein, heißt es. Wenigstens gibt es immer noch einzelne Bastionen der Ruhe, in denen ein Faxgerät als Neuland gilt. Haltet durch, ihr Hüter*innen antiken Wissens!
Unberechenbare Arbeitszeiten
Warum sollten Arbeitszeiten vorhersehbar sein? In der alten Welt gab es den magischen Moment kurz vor Feierabend, an dem man mit Arbeitsanfragen überfallen wurde. So war zumindest sichergestellt, dass man nie vergaß, wer der Chef ist (richtig gelesen: „Chef“). Heute sorgen Life-Work-Balance, Homeoffice oder Überstundenabbau für eine „Hafermilchgesellschaft“, wie es ein bekannter (und von meiner Zunft geliebter) Talkshow-Moderator kürzlich so treffend ausdrückte. Touché und Chapeau!
Kaffeeküchenklatsch
Früher wurde Lästern noch als sozialer Kleber verstanden. Man findet gemeinsame Feinde und macht sie fertig, und zwar nach allen Regeln der Kunst. Mobbing? Wir kannten höchstens Mopping, und das wurde von der Putzkraft nach Feierabend gemacht. Da konnte man noch froh sein, nicht selbst schrubben zu müssen. Heute räumt man hinter sich selbst weg. Man stelle sich vor …