Schneller zufrieden mit KI 

Kostbare Arbeitszeit einsparen und gleichzeitig Kund*innen glücklicher machen? Marken, die ihren Kundenservice mit Künstlicher Intelligenz tunen, können das.
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KI kann helfen, Anfragen schneller zu beantworten und Kund*innen zufriedenzustellen. (© Unsplash)

An der Schnittstelle zwischen Vertrieb, Marketing und Verbraucher*innen ist es besonders sinn- und wirkungsvoll, Künstliche Intelligenz (KI) einzusetzen. Das zeigt das aktuelle Beispiel der Sanitärmarke Geberit. 

Mehr als eine Million Kundenanfragen prasseln jährlich auf das Unternehmen ein und müssen bearbeitet werden. Die deutsche Vertriebsgesellschaft von Geberit nutzt dafür nun ein KI-System. Zum einen besteht es aus einem intelligenten Klassifikationssystem, das E-Mails in Echtzeit analysiert und sie automatisch den zuständigen Abteilungen zuweist. Zum anderen hat die KI-Beratung statworx für Geberit generative KI eingeführt, was einen zusätzlichen Push bringt: Durch die Integration von ChatGPT werden nun automatisiert Antwortvorschläge generiert, die von den Kundenberater*innen nur noch geprüft und versendet werden müssen. Nach Aussagen von Geberit wird dadurch die Präzision in der Kundenkommunikation um ein Vielfaches gesteigert. Anfragen können effizienter bearbeitet und Kunden*innen schneller zufriedengestellt werden. 

Insgesamt sorgt die KI auch dafür, dass kaum noch E-Mails falsch zugeordnet werden und somit interne Weiterleitungen reduziert werden, was die Mitarbeiter*innen zusätzlich entlastet und positiv auf die Kund*innen-Zufriedenheit einzahlt. Allein dadurch, dass intern deutlich weniger E-Mails weitergeleitet werden, ergibt sich eine Zeitersparnis von drei Arbeitsmonaten pro Jahr. In Zeiten des Arbeitskräftemangels ein nicht zu unterschätzender Aspekt. 

Hoch lebe die Customer Experience

Eine KI-Studie von Forschern der Stanford University und des Massachusetts Institute of Technology zeigt, dass die Produktivität im Kundenservice durch den Einsatz von KI deutlich gesteigert werden kann, im Technologie-Support sogar um bis zu 35 Prozent. Eine schnellere und bessere Klärung der Kundenanliegen sorgt zudem für eine bessere Customer Experience, was ebenso im Interesse von Marketing und Vertrieb liegt wie eine hohe Kundenzufriedenheit. 

Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass KI an vielen Stellen im Unternehmen dem Marketing helfen kann, nicht nur bei der Analyse von Zielgruppen, der Kreation von Kampagnen oder dem Erstellen von Inhalten. Es ist daher sinnvoll, auch das KI-Thema ganzheitlich zu denken und unterschiedliche Abteilungen an einem Strang ziehen zu lassen. Schon immer war es effizienter, Bestandskund*innen für weitere Käufe zu aktivieren als neue Kund*innen zu gewinnen. Das gilt auch in Zeiten von ChatGPT und Co. 

Schon gehört? 

TikTok bietet jetzt Außenwerbung an. Marken können Kampagnen auf TikTok starten und sie dann über Out-of-Home-Displays an Kiosken, Bahnhöfen oder Flughäfen verstärken. Mit TikTok „Out of Phone“ soll ein großes und neues Publikum erreicht werden. Dazu arbeitet die Social-Media-Plattform mit Außenwerbern in den USA, Kanada, Lateinamerika und im asiatisch-pazifischen Wirtschaftsraum zusammen. Sogar die Kinos möchte TikTok erobern. Wie The Media Leader berichtet, hat das Unternehmen in den USA und Kanada bereits Kinopartnerschaften geschlossen. 

Und während sich die chinesische Plattform TikTok neue Möglichkeiten erschließt, halten deutsche Marketer gern an Altbekannten fest. Mehr als die Hälfte der deutschen Marketer (56 Prozent) ist nach eigener Einschätzung nicht gut auf das Cookie-Aus vorbereitet. Das hat eine YouGov-Umfrage im Auftrag der Werbeplattform Adform ergeben. Fast zwei Drittel (64 Prozent) kennen demnach die verfügbaren Lösungen zum Ersatz von Third Party Cookies nicht vollständig und nur 41 Prozent glauben, dass das Finden einer Lösung entscheidend für den Erfolg zukünftiger Kampagnen ist – während der Durchschnitt international bei 55 Prozent liegt. Hierzulande scheint das Marketing der „Cookieless Future“ hinterherzuhinken. 

Übrigens: Falls Sie vorhaben, mit der Entwicklung von Marketing Tech oder kreativen Lösungen so richtig reich zu werden – oder es schon sind –  könnten Sie Ihre Gewinne vielleicht in etwas ganz Großes stecken, so wie Sergey Brin. Das Unternehmen des Google-Mitgründers „LTA Research“ hat jetzt eine Starterlaubnis für sein Luftschiff Pathfinder 1 erhalten. Der 124 Meter lange Zeppelin soll in Kürze in Kalifornien zu einem Testflug aufsteigen. 

In diesem Sinne. Bleiben Sie inspiriert!  

(kaz) ist Fachjournalist für digitales Marketing. Seit Mitte der Nullerjahre begleitet er mit seinen Artikeln die rasanten Entwicklungen der Online-Werbebranche. Der Maschinenraum der Marketing-Technologien fasziniert ihn dabei ebenso wie kreativ umgesetzte Kampagnen. Der freie Autor lebt und arbeitet in Berlin.