von Michael Ziesmann
Wie das Landgericht Wiesbaden heute mitteilte, erfolgt der Prozessauftakt am 15.Januar 2008 um 14 Uhr. Fortsetzungstermine sind beginnend mit Dienstag, dem 22.Januar terminiert worden. Insgesamt wurden bis Ende März 2008 17 Verhandlungstage terminiert. Pro Woche wird an zwei Tagen verhandelt. Monatlich wurden vom Vorsitzenden Richter am Landgericht Wiesbaden Jürgen Bonk zunächst fünf Verhandlungstage im Januar und Februar, sowie weitere sieben Verhandlungstage im März 2008 angesetzt. Da der Ablauf der Beweisaufnahme derzeit noch nicht im Detail absehbar sei, weist das Landgericht Wiesbaden bereits jetzt auf mögliche weitere Termine hin. Verhandelt wird im selben Saal der 6. Strafkammer – Wirtschaftsstrafkammer – in dem bereits die Schwarzgeld-Affäre gegen Manfred Kanther verhandelt worden ist.
Da der Hauptangeklagte Ruzicka nicht nur weiterhin in Untersuchungshaft verbleibt, sondern auch jede Schuld bestreitet, muss jeder der 86 angeklagten Fälle des Verdachts der Untreue verhandelt werden. Jeder einzelne Fall muss dokumentiert und erörtert werden. Dafür werden mit Spannung Zeugen, Belege und Urkunden erwartet, die die bisherige Argumentation der Prozessbeteiligten belegen sollen. Vor diesem Hintergrund erwarten Prozessbeteiligte und – beobachter ein Verfahren, das sich bis mindestens Mitte des Jahres 2008 erstrecken wird.
Angesichts der im Vorfeld des Prozesses bekannt gewordenen Umstände über den Hintergrund der möglichen Untreue aber auch der Herkunft der zugrunde liegenden Strafanzeige ist mit einer detaillierten Aufarbeitung und einer interessanten Zeugenliste zu rechnen.