Die Entwicklung autonomer Fahrsysteme verschlingt Milliarden und kann von einzelnen Automarken alleine wohl kaum gestemmt werden. Von daher planen die Erzrivalen BMW und Daimler eine Auto Allianz, bei der in einem ersten Schritt gemeinsam Fahrerassistenzsysteme für hochautomatisiertes Fahren entwickelt und an autonomen Parksystemen gearbeitet werden soll. Dieser bis dato nicht vorstellbaren Kooperation zwischen den beiden deutschen (Premium-)Markenikonen wird sich in Kürze wohl auch noch Audi anschließen.
Um diese ungewöhnliche Kooperation optimal auszugestalten und zur Schärfung der beteiligten Marken zu nutzen sollte zwischen Synergien und Kosteneinsparungen einerseits und einer möglichen Verwässerung der Marken andererseits abgewogen werden. Um diesbezüglich Klarheit zu schaffen hat „puls Marktforschung“ im Rahmen des monatlichen Autokäufer-Monitors im April 1026 Personen, die eine Autoanschaffung planen oder vor kurzem getätigt haben, zur Beurteilung dieser Auto-Allianz befragt.
Mehrheit sieht klaren Kundennutzen
Mit überraschend positivem Ergebnis, geben doch 64 Prozent der deutschen Autokäufer an, dass die Zusammenarbeit von BMW und Daimler die Verbreitung von autonomem Fahren fördert. Stattliche 51 Prozent sehen darin einen klaren Kundennutzen und immerhin 39 Prozent sind der Meinung, dass diese Kooperation die Zukunftsfähigkeit der beiden beteiligten Marken steigert. Offensichtlich sehen auch die Kunden etablierter Premium-Automarken keinen Anlass für Berührungsängste, wenn es um die Zusammenarbeit bei wichtigen Zukunftstechnologien geht.
Diese Erkenntnisse sind sicherlich auch auf weitere Markenkooperationen übertragbar, wenn es um die gemeinsame Entwicklung von Zukunftstechnologien geht, die für die Kunden einen Nutzen bieten und von einzelnen Marken in der geforderten Qualität und Sicherheit kaum realisiert werden könnten.
Image beider Marken profitiert
Dazu passend bekunden 48 Prozent der deutschen Autokäufer, dass die Kooperation von BMW und Daimler das Image und die Modernität beider Marken verbessert. Unter Jüngeren (bis 30 Jahre) attestieren sogar 57 Prozent den beteiligten Marken einen Image- und Modernitätsschub. Zusätzlich geben 41 Prozent der Befragten an, dass die Auto-Allianz das Vertrauen in die Technik selbstfahrender Autos steigert.
Entwicklungskooperationen dieser Art bieten von daher auch Anlass für Visionen: Je sicherer Technologien wie hochautomatisiertes Fahren zum Beispiel durch Entwicklungskooperationen werden, desto höher wird auch die Akzeptanz und Zahlungsbereitschaft dafür sein. Mittelfristig werden wir dann Autos mit selbstfahrenden Menschen vielleicht für ein unzumutbares Risiko halten. Nur Mut von daher zu Kooperationen. Mögliche Bindungsängste sind vor dem Hintergrund der Ergebnisse der puls–Studie aus Kundensicht wohl in den meisten Fällen unbegründet. Im Gegenteil: Machen Sie aus der Not eine Tugend!