Roblox ist eine der weltweit größten Gaming-Plattformen – und mehr als nur das. Hier erschaffen Nutzerinnen und Nutzer ihre eigenen Welten, kaufen digitale Items und interagieren miteinander. Kein Wunder, dass Marken dieses Potenzial für sich entdecken: Mit kreativen Inhalten lassen sich Millionen Gamer direkt in ihrer virtuellen Umgebung erreichen.
Laut Statista zählte die Plattform Ende 2024 täglich über 80 Millionen aktive Spielerinnen und Spieler. Vor allem jüngere Menschen spielen Roblox – eine kaufkräftige Generation, die in digitalen Welten aufwächst. Die Plattform wächst weiter, und auch große Marken wie Adidas, Essence und die DFL mischen längst mit.
Wie geht Marketing in Roblox?
Roblox ist weder ein Spiel noch eine einfache Spieleplattform. Vielmehr bietet es Nutzerinnen und Nutzern eine eigene Spiel-Engine, mit der sich kostenlos Spiele erschaffen, teilen und zocken lassen. Laut Plattform stehen aktuell über 50 Millionen Spielen zur Auswahl.
Für Brands ergeben sich daher zahlreiche Möglichkeiten für digitale Begegnungsräume. Zusätzlich lassen sich digitale Shops eröffnen, in denen Unternehmen exklusive Items anbieten können. Die Plattform verfügt dafür über ein eigens Shopsystem mit der digitalen Währung “Robux”.
Roblox ist für viele Nutzerinnen und Nutzer außerdem ein Social Space. Mit einem eigenen Avatar kann man sich in virtuellen Räumen treffen, dort chatten oder zusammen gamen. Man kann es durchaus als Metaverse bezeichnen, auch durch die mögliche Integration von VR.
Marken im Roblox-Universe
1. Kingdom of Essentia (Essence)
Die Beauty-Marke Essence hat für ihre Spielwelt „Kingdom of Essentia“ bereits das erste Update veröffentlicht. Pünktlich zur Winterzeit wurde das Spiel um neue Level und Abenteuer erweitert. Spieler erkunden eine Fantasy-Welt, sammeln „Essence Coins“ in Minispielen und schalten exklusive Items frei.
Als Markenbotschafterin fungiert die In-Game-Figur „Lash Princess“, die auf die Bestseller-Mascara der Marke zurückgeht. Essence kombiniert so Gamification mit Storytelling und setzt ein klares Markensignal. Die Mission des Spiels dreht sich um den Kampf gegen ein „böses Grau“ und steht symbolisch für mehr Vielfalt und Toleranz.
2. Adidas verkauft digitales Merch
Einen ganz anderen Weg hat die Sport- und Freizeitmarke Adidas gewählt. Statt eigener Spielerfahrung wurde sich für digitale Pop-up-Stores entschieden. Diese vertreiben digitale Kleidung, Outfits und Accessoires der Brand. In Kooperation mit dem bekannten Roblox-Creator „Rush X“ erschienen auch limitierte Kollektionen.
Für ihre Roblox-Stores nutzt Adidas allerdings die Robux, somit ist das Angebot im Gegensatz zu Essence kostenpflichtig. Die Stores funktionieren analog zu echten Läden und die gekauften Outfits lassen sich plattformweit mitnehmen.
3. DFL – Kostenlose Fifa-Alternative?
Seit Anfang des Jahres ist auch die Deutsche Fußball-Liga (DFL) auf Roblox aktiv. Sie möchte Fußballfans ermöglichen, die Bundesliga virtuell auf neue Art zu erleben. Das Ganze ist Teil einer Winterkampagne unter dem Motto: „Football as it’s meant to be“ und soll die Begeisterung für die DFL, vor allem bei jungen Fans, neu entfachen.
Das Spielerlebnis ist eine Mischung der beiden bisherigen Cases. In Zusammenarbeit mit dem Roblox-Studio Karta wurden vier Hindernisparcours und ein Freistoß-Simulator entwickelt. In einem virtuellen Clubhouse lassen sich hingegen ebenfalls exklusive Bundesliga-Items erwerben. Dort sind auch die Partner der Liga ESPN und Topps vertreten und bieten weitere Möglichkeiten zur Interaktion.
Laut Angaben der DFL generierte das erste der fünf Spielen 1,3 Millionen Aufrufe soll in den ersten vier Tagen.

Zielgruppenansprache, wo sie ist
Alles in allem kann man wohl sagen, dass Roblox ein hohes Marketingpotenzial birgt. Die individuellen Möglichkeiten der Plattform, von einer eigenen Spielwelt über Goodies hinzu käuflich erwerbbaren Items. Roblox ist das Metaverse, das Zuck gerne hätte – ein Sammelpunkt digitaler Räume in denen Nutzerinnen und Nutzer zusammenkommen und Zeit verbringen.
Die Möglichkeiten für Brands auf der Plattform zu existieren sind enorm. Zudem erreicht man über eine junge Zielgruppe, die viel Zeit in den digitalen Welten verbringt. Zeit, die geschickt für nachhaltige Markenbindung genutzt werden.