Von Johannes Steger
Die Niederlage der Woche
Es gibt Institutionen, deren Wort ist Gesetz. Das Bundesverfassungsgericht gehört dazu und manch einer würde in Modefragen vielleicht Karl Lagerfeld anführen. In der Welt der Marken- und Produkttests ist diese Institution die Stiftung Warentest. Jahr um Jahr zittern Hersteller überall in Deutschland, was die Prüfer ihren Produkten für eine Note verpassen. Denn diese Bewertungen können auch mal schlecht ausfallen. Das musste vor geraumer Zeit auch Ritter Sport erfahren. Zur Erinnerung: Der Schokoladenhersteller verwendet im manchen Produkten den Aromastoff Piperonal. Das werde künstlich hergestellt und Ritter verstoße damit gegen die Selbstauskunft, nur natürliche Aromen zu verwenden, teilten die Warentester mit und verpassten der Schokosorte ein „Mangelhaft“. Dies wiederum ließ sich Ritter Sport nicht gefallen und verwies darauf, dass Piperonal aus natürlichen Ressoucen gewonnen sei. Das Amtsgericht München gab dem Schokohersteller Recht und verbot das Testurteil unter Androhung einer Strafe von 250.000 Euro. Nicht nur für Ritter Sport ist das ein Gewinn, sondern auch für viele andere Firmen, die sich bisher nicht trauten, gegen Testurteile vorzugehen. Die Frage, die nach dem Gerichtsurteil bleibt, ist also: Kommt jetzt die Revolution? Mehr dazu lesen Sie hier.
Die Highlights der Woche auf absatzwirtschaft.de:
>>>Online-Marketing unverzichtbar zur Erschließung neuer Märkte
>>>Immer schön mit Gefühl! Oder: Wie man mehr Retweets bekommt
>>>Amazon stürzt vom Vertrauens-Thron
Die Worte der Woche: Taylor Smith‘ Brief an sich selbst
Mit zwölf liegt das ganze Leben noch vor einem. Das galt auch für Taylor Smith, die sich zwölfjährig selbst einen Brief schrieb. Zu öffnen erst als erwachsene Frau. In den Zeilen erinnerte sie sich selbst daran, einen Schulabschluss zu machen und fragte sich, ob sie wohl zwischendurch mit einem Flugzeug geflogen sei. Diesen Brief konnte Taylor nicht mehr selbst lesen, denn das Mädchen verstarb an einer Lungenentzündung. Ihr Vater veröffentlichte das Schreiben nun im Netz, um das Andenken an Taylor zu bewahren. Das Netz ist bewegt und viele Zuschriften äußern Dankbarkeit für die lebensklugen Sätze der Zwölfjährigen. Und erinnern sich wieder daran, wie es ist, das Leben zu lieben. So wie es Taylor getan hat. Mehr dazu lesen Sie hier.
Das Unwissen der Woche: Unbekannte Kleidungsstücke
Es ist wahrscheinlich der Alptraum jedes Markenverantwortlichen: Kunden kaufen ein Produkt und haben überhaupt keine Ahnung, was eigentlich draufsteht. Mit Lebensmitteln würde das bestimmt keinem Verbraucher passieren, bei Kleidungsstücken schon eher. Das zeigte jetzt ein Video im Netz, in dem Passanten danach gefragt werden, was eigentlich auf ihren T-Shirts steht. Die Bilanz: miserabel. Kaum einer wusste, was da Designer und Marken auf die Oberbekleidung gedruckt haben. Selbst auffällige Designs und Neonfarben waren keine Hilfe.
Weißt du, was auf deinem T-Shirt steht? from Mirko Podkowik on Vimeo.
Die Gemeinheit der Woche: Horror-Baby in der Fußgängerzone
Stellen Sie sich vor, Sie laufen durch eine Fußgängerzone und entdecken einen einsamen Kinderwagen. Darin ein schreiendes Baby. Die meisten Menschen würden sofort hingehen, um dem kleinen Kind zu helfen. So geschehen auch in New York City. Doch was die Helfer da erblickten, war kaum das, was sie erwartet hatten. Aus dem Kinderwagen erhob sich ein wahres Horror-Baby – teuflischer Gesichtsausdruck und blutrote Augen inklusive. Kein Wunder, dass sich da manch einer schreiend in Sicherheit brachte. Das vermeintliche Teufelsbaby ist allerdings die animierte Puppe einer Produktionsfirma, die gerade für ihren Film auf Promo-Tour ist. Das Ganze wurde deshalb natürlich auch aufgezeichnet. Spätestens da dürfte wohl den meisten das Lachen vergangen sein.