Bei der OMD-Studie „Retail Revolution – Magic is Easy, Utility is Hard“ handelt es sich um eine Online-Umfrage, die vom 11. bis 27. Mai 2021 unter mehr als 4200 Internetnutzer*innen im Alter von 16 bis 64 Jahren in Australien, China, Deutschland, Großbritannien, Spanien, und den USA durchgeführt wurde. Zu den untersuchten intelligenten Technologien gehörten unter anderem digitale Assistenten, Bildsuchfunktionen und Smart Speaker.
Einige ausgewählte Ergebnisse im Überblick:
- 55 Prozent sind besorgt darüber, wie viele Daten gesammelt werden.
- 55 Prozent sorgen sich über die Sicherheit und Privatsphäre bei neuen Technologien.
- 63 Prozent erwarten von Marken Verantwortung zu übernehmen, für den Fall, dass neuartige Technologien die Privatsphäre beeinträchtigen.
- 54 Prozent sind über die jüngsten Nachrichten zu Datenschutzverletzungen besorgt.
- 47 Prozent glauben, dass smarte Technologien konstant mithören.
Digitale Assistenten im Kommen
Digitale Assistenten sind der Studie zufolge nach wie vor die am meisten genutzte Kategorie intelligenter Technologien. 41 Prozent der Nutzer*innen von Sprachassistenten sind jedoch der Meinung, dass sie das Potenzial dieser Technologie nicht voll ausschöpfen. Die in den europäischen Märkten (Deutschland, Großbritannien und Spanien) Befragten gaben zu 71 Prozent an, einen digitalen Assistenten ausprobiert zu haben – eine leichte Steigerung gegenüber 68 Prozent im Jahr 2019.
Der visuellen Suche messen die Befragten eine geringere Bedeutung in den verschiedenen Phasen ihres Einkaufsprozesses bei als noch vor zwei Jahren, als die Technologie noch relativ neu auf dem Markt war. Die Studienautor*innen gehen davon aus, dass der Grund darin liegt, „dass wir momentan weniger Zeit außer Haus verbringen und demzufolge wenig neue Dinge entdecken“. In China sei die Nutzung beispielsweise deutlich gestiegen, als die Mobilität der Verbraucher*innen sich wieder auf das vorpandemische Niveau einpendelte: 89 Prozent gaben an, die Bildersuche in China 2021 ausprobiert zu haben, verglichen mit 72 Prozent im Jahr 2019. Für Deutschland ist der Anstieg mit 46 Prozent (2021) zu 44 Prozent (2019) noch sehr gering.
KI soll Einkäufe bequemer machen
Die für die Befragten attraktivsten KI-Interaktionen sind diejenigen, die das Leben einfacher machen, Einkäufe bequemer oder Erlebnisse im realen Leben verbessern. 55 Prozent der Befragten (36 Prozent in Deutschland) sind der Meinung, dass Technologie Bezahlvorgänge vereinfacht und den Einkaufsprozess schneller gemacht hat. Die Menschen wünschen sich von smarten Technologien vor allem mehr Gesundheits- und Sicherheits-Features, sowie mehr Produktbewertungen und Empfehlungen direkt vor Ort im Geschäft.
Die Toleranz in Bezug auf die Erhebung persönlicher Daten hat derweil deutlich abgenommen: von 70 Prozent im Jahr 2019 auf 62 Prozent im Jahr 2021. Auch die Bereitschaft der Menschen, ihre Daten im Austausch für personalisierte Services oder Preis-Angebote weiterzugeben, geht leicht zurück: von 34 Prozent (2019) auf 32 Prozent (2021).
KI-Technologien werden einflussreicher
Zwischen 2019 und 2021 haben KI-Technologien, die in digitalen Assistenten, Smart Speaker und Visual Search zum Einsatz kommen, laut OMD-Studie bei Kaufvorgängen deutlich an Einfluss gewonnen.
Die Recherche nach einem Produkt oder einer Dienstleistung hat den größten Stellenwert (50 Prozent im Jahr 2021 gegenüber 19 Prozent im Jahr 2019), was einen frühen Zeitpunkt für die Interaktion mit KI-Technologien im Kaufprozess markiere. Danach folgt der „Kauf eines Produkts oder einer Dienstleistung“ mit 42 Prozent im Jahr 2021 gegenüber 23 Prozent im Jahr 2019. Dies mache laut OMD wiederum einen Anstieg der Akzeptanz von KI-Technologien in späteren Phasen des Kaufprozesses deutlich.