Von Gastautor André Boeder
1. Zahlungsgewohnheiten kennen
Beim Rechnungskauf gibt es länderspezifische Unterschiede: Während die Zahlart in Österreich und der Schweiz zum Pflichtprogramm gehört, ist sie in Frankreich und Großbritannien kein Thema. Das Anbieten des Rechnungskaufs in diesen Ländern macht deshalb wenig Sinn.
2. Bonitätsprüfung einschränken
Bonitätsprüfungen sind im Ausland deutlich teurer als hierzulande. Eine aktive Zahlartensteuerung, bei der jeder Käufer noch vor Auswahl der Zahlungsarten geprüft wird, ist daher nicht zu empfehlen. Online-Händler sollten ausschließlich nach Auswahl der Zahlart Rechnungskauf eine Bonitätsprüfung durchführen.
3. Risikomanagement betreiben
Je teurer die Produkte und je leichter sich diese wiederkaufen lassen, desto wichtiger ist die Betrugsprävention: Bestellen auffällig viele Kunden aus der gleichen Straße? Ordern Neukunden besonders große Warenmengen?
4. Inkassoverfahren klären
Verkauft ein Online-Händler nur einen kleinen Teil seiner Waren ins Ausland und arbeitet in Deutschland bereits mit einem Inkassounternehmen zusammen, kann das Inkassoverfahren in der Regel über den deutschen Dienstleister abgewickelt werden. Andernfalls lohnt sich bei ausbleibenden Zahlungen die Zusammenarbeit mit einem nationalen Inkassobüro.
5. Konto im Zielland eröffnen
Trotz SEPA überweisen Online-Käufer Rechnungen nicht gerne ins Ausland. Online-Händler sollten deshalb vor Ort ein nationales Konto eröffnen und die Umsätze dort täglich verbuchen.
Über den Autor: André Boeder ist Inhaber und Geschäftsführer von Paymorrow, einem der führenden Anbieter von Zahlungslösungen im Internet im deutschsprachigen Raum. Zuvor war er neun Jahre lang Geschäftsführer des E-Payment-Anbieters ExperCash. Im Online-Handel ist er bereits seit 2000 unterwegs.