Trend 1: Der E-Commerce dreht sich um die Individualität des Kunden
Von Sinan Arslan, Leiter Marketing und Kommunikation bei Neofonie
Die digitale Transformation klingt für viele abstrakt und wenig greifbar. Es ist Zeit, wieder realitätsnäher zu denken und konkreter zu werden – ganz im Sinne der Kunden, vor allem wenn der Mittelstand angesprochen wird. Im Kontext der dmexco liefert der E-Commerce die inhaltliche Auflösung der digitalen Transformation und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Insofern werden das personalisierte Onlinemarketing und der individuelle E-Commerce auf der dmexco zunehmend Hand in Hand gehen. Im E-Commerce lassen sich gleich mehrere Trends beobachten: Individual-Commerce, B-to-B-Commerce und Emotional-Commerce. Damit rücken Zielgruppen und die Individualität der Kunden in den Fokus. Online-Shops emotionalisieren und bieten eine breite Contentvielfalt. Sie laden zum Flanieren ein und Produktkonfiguratoren ermöglichen dem Kunden die Individualisierung des Produktes nach persönlichen Vorlieben.
Trend 2: Payment-Modelle: Schlüssel für Wachstum und optimierter Customer Journey
Von Jerôme Traisnel, Gründer und CEO von SlimPay
Die digitale Transformation hat nicht nur die Alltagsgewohnheiten der Verbraucher, sondern auch ihr Konsumverhalten stark verändert. Insbesondere der Handel muss sich den neuen Anforderungen anpassen. Sowohl im Onlinehandel als auch im Abonnement-Geschäft zeichnen sich zwei Haupttrends ab: Der deutsche Onlinehandel wird Ende des Jahres wieder seinen eigenen Rekord knacken und voraussichtlich die 63 Milliarden Euro Marke erreichen. Payment ist zu einem strategischen Faktor der Customer Experience geworden. Zahlungsmodelle müssen ein reibungsloses Onboarding neuer Kunden gewährleisten, was wiederum auf einen maximierten Lifetime-Value und die Loyalität des Kunden einzahlt. Insbesondere E-Payment-Modelle wie SEPA Direct Debit haben sich zu einem gewaltigen Hebel entwickelt. Insbesondere Lastschrift-Lösungen öffnen also für Service-Provider und Händler ganz neue Wachstumsmöglichkeiten: Mit Rundum-Paketen von Transaktion, Aktivierung und Verarbeitung, Geldeinzug, automatische Wiederholungslogik erleichtern sie nicht nur das Onboarding neuer Kunden, sondern verbessern maßgeblich die Customer Journey und dementsprechend die Kundentreue.
Trend 3: Digitale Transformation schreitet auch in traditionellen Bereichen weiter voran
Von Niels Struckmeyer, Geschäftsführer von brandung
E-Commerce wartet künftig mit völlig neuen Perspektiven für Hersteller in ihrem Geschäftsumfeld auf. Durch eine eigene Webseite und einen integrierten Shop wird Content geschaffen, der wiederum Potenzial für die Social-Media-Kanäle, SEO und SEM bietet. Nicht nur für den Hersteller, auch für den Endverbraucher gelingen durch E-Commerce neue Herangehensweisen an das Produkt. Sie finden eine deutlich bessere Auswahl vor, erhalten mehr Informationen, bauen Vertrauen zu der Marke sowie dem Hersteller auf und werden an die Marke gebunden. Wichtig ist vor allem, E-Commerce als ein Instrument anzusehen, das individuell für das jeweilige Unternehmen und die Situation zugeschnitten werden muss. Gerade für traditionelle Hersteller jeglicher Branchen und Marken sind Omni-Channel-Strategien notwendig, um heute und in Zukunft erfolgreich zu sein.
Trend 4: Digitalstrategien müssen analoge Techniken miteinschließen
Von Jens Rode, CEO der Tellja GmbH
Klassische Freundschaftswerbung ist nach wie vor ein Evergreen mit enormer Reichweite. Empfehlungen überspringen nicht nur AdBlocker, sondern erzeugen nachweislich den höchsten Kaufanreiz und sind zudem emotional und persönlich. Ebenso wie Erfahrungsberichte erreichen sie auf vielen Wegen, sei es analog oder digital, ihre Empfänger und andere Interessenten. Denn trotz fortschreitender Digitalisierung und einem stark wachsenden Markt an mobilen und online-fähigen Geräten und Produkten erreicht analoge Mundpropaganda sehr hohe Erfolgsquoten. Innovative Technologien werden weiterhin den Onlinehandel massiv verändern, um nicht nur neue Wege zum Kunden zu erschließen, sondern den Kunden mitsamt seinen Bedürfnissen zunehmend in den Mittelpunkt der eigenen Wachstumsstrategien zu stellen. Doch auch die ausgefeilteste Digitalstrategie verfehlt ihre Ziele, wenn sie nicht alle Kunden erreicht. Deswegen müssen digitale Strategien im ganzheitlichen Sinne auch analoge Tendenzen und Strömungen aufnehmen, um realistische Ziele und geeignete Maßnahmen zu entwickeln.
Trend 5: Augmented Reality, Mini-Games und Native Ads: Mobile-Programmatic auf dem Vormarsch
Von Freddy Friedmann, Chief Product Officer bei Glispa
In den nächsten Monaten liegt der Fokus verstärkt auf Mobile-Programmatic und der Monetarisierung von Real Time Bidding (RTB). Hierbei wird der RTB-Traffic mehr und mehr in Native Ads und Rich Media fließen. Retargeting, vor allem die Identifikation und Aufgliederung der Zielgruppen über Big Data, wird entscheidend sein – sowohl für die Monetarisierung als auch für die Nutzer-Akquise. Mobile Werbung, die als Mini-Game aufbereitet ist, wird sich außerdem immer weiter etablieren. Weiterhin setzt Augmented Reality neue Maßstäbe: Der bis dato unglaubliche Erfolg von Pokémon Go beweist, dass Anzeigenformate mit Gamification-Faktor bereits Einzug gehalten haben und sich, je nachdem was die Zielgruppe anspricht, anpassen.
Trend 6: Storytelling goes Mobile
Von Miriam Rupp, CEO von Mashup Communications GmbH
Markengeschichten finden sich künftig nicht mehr nur auf den großen Screens von TV, Kino und Computern wieder, sondern werden auch auf den kompakten Smartphone-Displays relevant. Damit steigen die Anforderungen an die narrative Umsetzung und die technische Ausführung. Digitalmarketer und App-Spezialisten werden auf der dmexco bei der dringend notwendigen Kundenorientierung von Mobile Ads nach Wegen suchen, wie sie ihre Nutzer als Helden in den Mittelpunkt aller Überlegungen und Strategien stellen.