Doch selbst eine Marke wie Mercedes Benz – über Jahre „Cash-Cow“ des DaimlerChrysler-Konzerns – hat sich genau deshalb (fast) kaputt gespart: Entnervte Besitzer und Rückrufaktionen unterlaufen das Preispremium. Und ist der Ruf erstmal ruiniert … Nun ja. Das Beharren auf Qualität hat seinen Preis, ist aber im Vertrieb der Erfolgsfaktor Nummer 1, das zeigt auch eine Studie unseres Hauses. Wie schrieb mir dazu jüngst Thomas B. Quaas, Vorstands-Chef von Beiersdorf mit Marken wie Nivea oder Hansaplast. „Endlich sagt mal einer, was wirklich zählt“. Gerne.
Doch Appelle und Meinungen ersetzen kein Handeln. das heisst für den Verbraucher, nicht jedem Schnäppchen hinterher zu jagen. Für den Handel, im Eigeninteresse die Qualität der Waren nicht durch kurzfristige Absatzpolitik zu unterlaufen. Und für den Hersteller, konsequent seine Produktkompetenz auszubauen. Dabei ist durchaus Kreativität gefragt. So können Markenartikel auch dauerhaft erfolgreich sein, ohne zu werben. Mit einem fairen Preis und klarem Profil, selektiver Platzierung und konsequenter Pflege der Kundschaft – primär durch die Qualität ihrer Produkte. Oettinger Bier, Leonardo Gläser oder Bijou Brigitte Modeschmuck oder Merck Finck Privatbankiers machen es vor. Um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Liebe Unternehmen, lassen sie sich nicht vom Ziel abbringen und finden sie in ihrem Markt den besten Weg, trotzen Sie den Konjunkturstürmen. Qualität ist die nie versiegende Kraftquelle für Erfolg. Und lieber Verbraucher: geizig sein, ist langweilig. Produktleistung ist nicht alles, aber alles ist nichts ohne Qualität.
Über den Autor: Dr. Michael Gross ist Managing Partner der Kommunikationsberatung Peakom.