PwC-Studie: Deutsche misstrauen Facebook und vertrauen den Öffentlich-Rechtlichen

Im digitalen Zeitalter können Nachrichten-Websites und soziale Netzwerke ihre Nutzer oftmals nicht vom Wahrheitsgehalt der veröffentlichten Inhalte überzeugen. Das ergab eine repräsentativ angelegte Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC. Die meisten Deutschen informieren sich am liebsten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und in Zeitungen.
Das öffentlich-rechtliche Fernsehen und Tages- und Wochenzeitungen bleiben die wichtigsten Informationsquellen der Deutschen

Die Befragung unter 1.000 Bundesbürgern hat ergeben, dass 71 Prozent der Deutschen sich auf öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern über politische Ereignisse informieren. Gut die Hälfte der Befragten lesen Tages- und Wochenzeitungen, um auf dem Laufenden zu bleiben. Damit bleiben traditionelle Medien auch im digitalen Zeitalter die wichtigsten Nachrichtenquellen.

Tages- und Wochenzeitungen gewinnen Vertrauen der Leser

Internet-Quellen begegnet die Mehrheit der Deutschen mit Misstrauen. So vertrauen nur 37 Prozent der Befragten auf Informationen, die sie im Web gefunden haben. Allerdings zählt hier die eigentliche Nachrichtenquelle mehr als die Mediengattung – journalistische Angebote wie die Online-Kanäle von Spiegel, Stern, Focus, den Mitgliedern der ARD und der überregionalen Tages- und Wochenzeitungen genießen die Zustimmung von 75 Prozent der Befragten. Knapp die Hälfte der Deutschen schätzt News-Seiten wie t-online.de oder web.de als verlässliche Nachrichtenquellen ein.

Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter werden als Nachrichtenkanäle kritisch betrachtet und als nicht besonders vertrauenswürdig wahrgenommen. Nur knapp ein Fünftel der Befragten geben an, Facebook zu vertrauen, noch weniger geben an, Inhalten auf Twitter zu vertrauen.

Digitalstrategie der klassischen Medien

Diese Zahlen sind mit kleinen Abweichungen für alle Altersgruppen gültig. Auch jüngere Deutsche im Alter von 18 bis 29 geben an, das Angebot der öffentlich-rechtlichen Sender zu nutzen, um sich über politische Ereignisse zu informieren. Werner Ballhaus, PwC-Experte im Bereich Technologie, Medien und Telekommunikation, sieht darin die Bestätigung, dass die Digitalstrategie der klassischen Medien aufgegangen ist.