Kunden, die am Montag gewohnt im Penny-Markt in Hannover-Langenhagen einkaufen wollten, sahen sich einem sehr leeren Supermarkt gegenüberstehen. Grund war eine unangekündigte Aktion, bei der alle Produkte, bei deren Herstellung Bienen eine Rolle spielen, entfernt wurden. Die Folge war, dass offenbar rund 60 Prozent aller Artikel nicht mehr in den Regalen standen. “Eine Welt ohne Bienen wäre fundamental anders – damit wollen wir sie (die Kunden – Anm. der Red.) hier konfrontieren”, sagte ein Sprecher der Rewe-Gruppe, zu der Penny gehört, gegenüber Spiegel Online.
Das gelingt, denn es sind nicht nur zahlreiche Obst- und Gemüsesorten, sondern auch Kaffee, Kakao, etliche Fertiggerichte und Pflegeprodukte und einige weitere Erzeugnisse, die von Bienen abhängig sind.
Leif Miller, der Bundesgeschäftsführer des Naturschutzbundes Deutschlands, der die Kampagne mitorganisiert hat, sagte der Mitteldeutschen Zeitung, dass die Aktion “gezielt” vor dem ersten Weltbienentag der UNO am Sonntag veranstaltet wurde.
Der Niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) sagte in der Filiale: “Die Konsequenzen eines ungebremsten Insektensterbens werden uns hier auf deutliche Weise vor Augen geführt.” Weiter sagte er, dass wir ohne Insekten stark ausgedünnte Supermärkte hätten und dass dieses Problem und dann alle treffe.
Lies forderte in einem Video auf Twitter, dass es bessere wissenschaftliche Untersuchungen über den Rückgang der Insekten brauche, dass man der Natur mehr Raum gebe und dass man “dein Einklang zwischen Landwirtschaft und Ökologie” finde.
Nach wenigen Stunden, um 14.00 Uhr, war die Aktion aber schon wieder vorbei.
Eine vergleichbare Aktion initiierte eine Edeka-Filiale in der Hamburger HafenCity im Sommer 2017, bei der sie zeigen wollten, warum Rassismus keinen Platz in ihren Filialen hat. In den Regalen standen nur noch Produkte aus Deutschland. So gab es keinen Käse aus Frankreich oder Wein aus Spanien.