Knut war ein Medienphänomen. Schon seine Geburt war eine Sensation: Als am 5. Dezember 2006 zwei Eisbärjunge im Zoologischen Garten in Berlin geboren wurden, war dies die erste Eisbärengeburt in der Hauptstadt seit 30 Jahren. Es war aber auch tragisch, denn eines der Jungtiere starb nach nur vier Tagen, das andere verstieß die Mutter.
Nur Knut überlebte. Tierpfleger Thomas Dörflein zog kurzerhand in ein Zimmer auf dem Gelände des Tierparks und kümmerte sich Tag und Nacht um den Eisbären. Mitte März 2007 wurde das Jungtier dann der Öffentlichkeit präsentiert – Tausende kamen, um die Live-Shows mit Knut zu sehen. Im Juli 2007 bestaunte ihn der millionste Besucher.
Kein schlechtes Geschäft für den Zoo, der sich die Markenrechte sicherte und 2007 einen nicht unerheblichen Teil seines Umsatzes mit T-Shirts, Tassen und Blechpostkarten der Bärenmarke machte. Doch auch andere Marken wie Steiff, Haribo oder die Berliner Volksbank sprangen auf den Trend auf.
Eisbär Knut in der absatzwirtschaft
Im März 2007 war Knut das erste Tier, das es auf das Cover eines People-Magazins – in diesem Fall die deutsche Vanity Fair – schaffte. Er hatte noch als Baby eine zehnteilige ARD-Doku-Serie („Knut, das Eisbärbaby“), die internationale Presse gab ihm den Spitznamen Cute Knut. Im April 2008 bekam er von der Deutschen Post eine eigene Briefmarke
In die absatzwirtschaft schaffte es Knut, weil die Werbeagentur „Den Mutigen gehört die Welt“ sich mit Fantasieschöpfungen wie „Knucci“ oder „Knutella“ über den Hype lustig machte und die entsprechenden Visuals über das Netz verbreitete. Ein Keyvisual? Nicht wirklich, aber sicherlich ein Stück Mediengeschichte.