Barrierefreie Werbung ist selten. Während das Thema Barrierefreiheit anderswo zunehmend Aufmerksamkeit genießt, ist es in der Werbung oftmals unbeachtet. Procter & Gamble (P&G) ist nun mit einem barrierefreien TV-Spot an den Start gegangen. So stellte der Konsumgüterhersteller eine Audiodeskription für einen Spot der Waschmittelmarke Ariel bereit.
Dabei wird das, was auf dem Bildschirm zu sehen ist, über eine Tonspur beschrieben. Diese läuft in den Redepausen des Spots und ist insbesondere für Zuschauer*innen mit einer Sehbehinderung von Nutzen. Ebenso sollen Menschen mit Autismus davon profitieren, die mithilfe der Tonspur die gezeigten Situationen und Emotionen besser erfassen können. Die Funktion ist über eine Einstellung am TV aufrufbar.
P&G will künftig nur noch barrierefreie Werbung im TV zeigen
Doch der Konsumgüterhersteller will es nicht bei einer einmaligen Aktion belassen. Gleich heute legt P&G mit einem Spot für Lenor nach, der ebenso eine Audiodeskription enthält. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor. Man arbeite daran, ein Angebot zu schaffen, das alle Konsument*innen in ihrer gesamten Diversität einschließt und allen ein herausragendes Verbrauchererlebnis ermöglicht.
Künftig soll es noch mehr barrierearme Werbung geben. Diesen Ausblick gibt Kristina Bulle, CMO für den DACH-Raum bei P&G, in der Mitteilung: „Unser Ziel ist es, bis 2025 komplett auf barrierefreie TV-Werbung umzusteigen. Wir konzipieren bereits für weitere unserer Marken barrierefreie Werbespots. Gleichzeitig arbeiten wir mit den Medienunternehmen in allen Märkten zusammen, um die Ausstrahlung dieser Inhalte auch technisch möglich zu machen.“ Mit dem Ariel Spot sei man der erste Werbetreibende, der Audiodeskription in der Werbung mit dem ZDF umsetzt.
Beim ZDF dagegen freut man sich über die Zusammenarbeit. Das fiktionale Programm ist der Mitteilung zufolge im werberelevanten Zeitfenster zwischen 16 und 20 Uhr bereits barrierefrei und fast durchgängig mit Audiodeskription versehen. Auch für Serien, Dokumentationen und weitere Inhalte gibt es bereits Audiodeskription. „Genauso wie das barrierefreie Formatangebot im ZDF gewachsen ist, hoffen wir, dass noch weitere Werbetreibende barrierefreie und audiodeskriptive Werbung ausstrahlen wollen“, erklärt Heike Fisseler, Leiterin der Disposition bei ZDF Werbefernsehen.