Privat und sicher: Die Zukunft der Erfolgsmessung im Marketing  

Internet-Nutzer*innen sind einerseits um ihre Privatsphäre besorgt, andererseits wollen sie möglichst nur relevante Anzeigen sehen. Über Technologien, die beides ermöglichen.
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Gaurav Bhaya ist Vice President und General Manager Buying Platforms & Measurement bei Google. (© Google, Montage: Olaf Heß)

Seit Jahren haben wir über die Zukunft der Erfolgsmessung im Marketing gesprochen – was sie erfordert und wie Werbetreibende die Privatsphäre der Menschen priorisieren und gleichzeitig ihr Geschäft ausbauen können. Wir stellten uns eine Zukunft vor, in der First-Party-Daten mit Zustimmung erhoben und modelliert angewendet werden. Heute ist das der Status quo. Doch nun ist es an der Zeit, eine neue Zukunft zu gestalten.

Diese neue Zukunft baut auf der Arbeit auf, die wir bereits geleistet haben, führt aber auch neue Technologien ein, die Datenschutz und Sicherheit in ihrem Kern miteinander verbinden: Privacy Enhancing Technologies, oder PETs, sind Technologien, die es ermöglichen Daten zu speichern, zu sammeln, zu analysieren oder zu verarbeiten, während sie gleichzeitig die Privatsphäre der Nutzer*innen schützen. Sie bieten Sicherheit und Datenschutz durch ihre technische Architektur: Private by Design.  

Diese Technologien geben unserer Branche die beste Chance, nicht mehr nur auf regulatorische Anpassungen und Plattformänderungen zu reagieren, sondern stattdessen auf eine nachhaltige Zukunft hinzuarbeiten, die gut für Menschen, Werbetreibende und Publisher ist.

Was sollen Messmethoden künftig leisten? 

Als Werbebranche stehen wir alle vor einem Paradoxon: Menschen sind einerseits um ihre Privatsphäre besorgt, gleichzeitig wollen sie möglichst nur relevante Anzeigen sehen. Daher werden Werbetreibende auch in Zukunft Zugang zu Daten benötigen, um relevante Anzeigen zu schalten, ihre Wirkung zu messen und ihr Geschäft auszubauen. Währenddessen müssen Publisher ihren Leser*innen weiterhin ansprechende Inhalte und Informationen bieten. Gleichzeitig müssen die Menschen wissen, dass ihre persönlichen Daten respektiert und geschützt werden.  

Wie können diese Anforderungen in Einklang gebracht werden? 

Privacy Enhancing Technologies sind die Antwort 

PETs sind so konzipiert, dass sie den Menschen den Datenschutz bieten, den sie (zu Recht) erwarten, und gleichzeitig Daten so zu nutzen, dass sie für Unternehmen hilfreich sind. In manchen Fällen haben sie sogar den zusätzlichen Vorteil technischer Sicherheitsgarantien für die Verwendung dieser Daten. Häufig genutzte PETs sind beispielsweise Differential Privacy (das Hinzufügen von Rauschen oder Data Aggregation) oder Data Clean Rooms.  

Bei Google entwickeln und investieren wir seit Jahren in Privacy Enhancing Technologies. Unsere Datenschutzverpflichtungen spiegeln sich in unseren Richtlinien und in der Art und Weise wider, wie wir unsere Tools entwickeln. Dazu gehören Lösungen wie Ads Data Hub und die Privacy Sandbox, die unseren Partnern helfen, mit ihren Kund*innen und Verbraucher*innen zu interagieren und wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen – und das auf datenschutzfreundliche Weise. 

Confidential Computing genauer betrachtet 

Confidential Computing, auch bekannt als Trusted Execution Environments (TEEs), bietet inhärente technische Sicherheitsgarantien. Wir glauben, dass das Konzept in der Zukunft eine entscheidende Rolle bei Marketing-Messungen spielen wird. Daher erweitern wir unser Engagement in diesem Bereich.  

Um der Zukunft der Werbung gerecht zu werden, sind neben der Sicherheit zusätzliche Datenschutzschichten erforderlich. Man kann alle technischen Garantien haben, aber ohne die Privatsphäre der Nutzer*innen zu priorisieren, dringt man nicht wirklich an den Kern des Problems – das überhaupt erst zu sich entwickelnden Datenschutzbestimmungen und Signalverlust geführt hat. Mit integrierten Schutzmechanismen, die sowohl Datenschutz als auch Sicherheit bieten, präsentieren TEEs einen klaren Vorteil – für die Branche, für Werbetreibende, für Publisher und vor allem für die Nutzer*innen. 

Blick in eine neue Zukunft 

Wir müssen damit beginnen, uns auf eine Zukunft vorzubereiten, die auf PETs aufbaut. Ziel ist dabei keine Einheitslösung, sondern die Zusammenarbeit von vielen datenschutzfördernden Technologien, die miteinander kombiniert werden können. Dieser Wandel wird nicht über Nacht geschehen, das ist klar. Aber wenn wir uns nicht aktiv auf diese Zukunft vorbereiten, riskieren wir, auf unzureichende Lösungen zurückzugreifen, die den Anforderungen von Werbetreibenden nicht gerecht werden.  

Werbung ist essenziell, um ein offenes und kostenloses Internet zu finanzieren – PETs ermöglichen es uns, dieses Ziel zu erreichen und gleichzeitig die Privatsphäre der Nutzer*innen zu schützen.