„Von Porsche wird es künftig keinen Diesel mehr geben“. Das klingt nach einer klaren Aussage von Vorstandschef Blume. Das teilte er am Wochenende in einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ mit. Porsche ist der erste deutsche Autokonzern, der aus dem Diesel-Geschäft aussteigt.
Porsche-Chef Oliver Blume stellt aber auch klar, dass sein Unternehmen mit der Ankündigung nicht „Diesel dämonisieren will“. Schließlich sei der Kraftstoff weltweit immer noch wichtig, obwohl er nie der größte Teil der Porsche-Angebote war. Porsche habe ohnehin nie selbst Dieselmotoren entwickelt und produziert, so Blume weiter. In der Vergangenheit hat schon Volvo sich vom Diesel verabschiedet, ebenso wie Toyota. „In USA wird es den Diesel als Pkw nicht mehr geben, in China war er noch nie vertreten und auf seiner letzten Bastion – Europa – verliert er deutlich“, so Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer.
Weg von Diesel, hin zu Hybrid
Der deutsche Automobilhersteller interessiert sich zunehmend für Elektro- und Hybridfahrzeuge. Die Nachfrage nach Diesel-Modellen sei rückläufig, so ein Porsche-Sprecher. Im vergangenen Jahr 2017 habe der weltweite Diesel-Anteil von Porsche bei zwölf Prozent gelegen. Dudenhöffer ist sich sicher, dass Hybrid klar den Vorteil hat: „Ab 2020 werden wir in Europa den Hochlauf der Elektrowagen sehen. Das wird den Diesel weiter in die Ecke drängen. Porsche hat mutig umgesteuert, die anderen sollten überlegen, ob man den Diesel nicht dem LKW lässt“.
Schon seit einiger Zeit will der Sportwagenbauer aus Zuffenhausen mehr in umweltfreundliche Fahrzeuge investieren. Anfang des Jahres kündigte Porsche an, bis 2022 die Investitionen in umweltfreundlichere Fahrzeuge zu verdoppeln. Dazu soll bis 2025 jedes zweite neue Porsche-Fahrzeug einen Elektroantrieb haben – entweder hybrid oder rein elektrisch. Porsche wird seinen Elektrosportwagen Taycan im nächsten Jahr vorstellen. Gerade durch Tesla und andere Autobauer steht der Kontern stark unter Zugzwang.
Der Wunsch von Porsche, Diesel hinter sich zu lassen, ist strategisch sinnvoll: Die Automobilindustrie setzt verstärkt auf eine Zukunft, in der Nutzer Elektro- und Hybridfahrzeuge fahren, dazu war das Unternehmen als VW-Tochter in den Dieselemissions-Skandal 2015 verwickelt. „Das katastrophale Image von Dieselantrieben passt nicht zu einem Premiumhersteller. Wer möchte denn als Premiumkäufer von seinem Nachbarn noch angesprochen werden, warum er Diesel fährt“, so Dudenhöffer.
(Lig)