Politisches Interesse unter Internetnutzern steigt

Zur Vorbereitung auf die anstehenden Wahlen, wie zum Beispiel der Europawahl 2009, nehmen viele Internetnutzer Blogs und Foren in Anspruch, um sich über die Parteien und deren Wahlprogramme zu informieren. Das belegt die Untersuchung „Online-Wahltrend 2009“ des Marktforschungsinstituts Nielsen, für die zwischen Januar und April mehr als 80 000 Nachrichten zu politischen Parteien mit dem Analyseprogramm „Buzzmetrics“ ermittelt wurden. Diese sollen von mehr als 7 000 Nutzern im Netz in mehr als 2 000 Blogs und Foren geschrieben worden sein.

Erfasst wurden Beiträge zur Christlich Demokratischen Union (CDU) beziehungsweise Christlich-Sozialen Union (CSU), zur Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), zur Freien Demokratischen Partei (FDP), zum Bündnis 90/Die Grünen, zur Linken und zur Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). Die Betrachtung der Onlinebeiträge zu den Parteien zeige vor allem, dass das Nachrichtenaufkommen vor wichtigen Wahlen oder politischen Entscheidungen wesentlich wächst. Beispielsweise hätte die hessische Landtagswahl für einen drastischen Zuwachs an Beiträgen gesorgt und seien die Nachrichtenzahlen rund um die SPD Mitte April in die Höhe geschnellt, die mit der Einführung eines Lohnsteuerbonus in den Wahlkampf startete.

Eine Auswertung der aktuellen Stimmung zu den Parteien hätte zudem ergeben, dass von den Internetnutzern sowohl über die CDU als auch über die SPD eher negativ berichtet wird. So bekundeten im April 37 Prozent der Nutzer ihre Ablehnung gegenüber der SPD, während nur 10 Prozent positive Beiträge verfassten und knapp mehr als die Hälfte der Kommentare wertfrei waren. Ähnliche Ergebnisse hätte auch die CDU erzielt, bei der die Verteilung bei 11 Prozent positiven und 38 Prozent negativen Nachrichten lag. Knapp 50 Prozent hätten keine Meinung zur Partei geäußert. Zur Erfassung der Stimmung sei je eine zufällige Stichprobe unter allen Beiträgen mit inhaltlichem Bezug zu den Parteien gezogen und manuell ausgewertet worden. Geplant sei die Fortsetzung des Online-Wahltrends bis zur Bundestagswahl.

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