Die Teilnehmer auf der Bühne: Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie Dr. Markus Kerber; Dr. Martin Buck, Direktor bei der Messe Berlin; Christopher Bach, Kommunikationschef bei Thales S.A.S.; Mediengröße und Creative Consultant Robert Eysoldt sowie Prof. Dr. Thomas Thiessen von der Business School Berlin. Moderator und Veranstalter ist ad modum Geschäftsführer Heiko Haenler.
Niemals den Spieltrieb verlieren
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Im ersten Teil der Podiumsdiskussion sind sich alle fünf Experten einig, die virtuelle könne die analoge Messe nicht ersetzen. Besucher am Stand wird es trotz dreidimensionaler Augmented-Reality-Brille in Zukunft geben. Der Mensch als soziales Wesen benötige die Interaktion. Schirmherr Dr. Kerber berichtet von seinen Eindrücken im Silicon Valley und regt an, von den Machern dort zu lernen. Dort würde geschaffen, wovon viele Veranstalter träumten: auf webbasierten Kommunikationskanälen Spannung und Bedürfnisse aufzubauen, die auf analoger Ebene erfüllt werden. Virtuelle Formate müssten mehr noch als bisher mit dem direkten Dialog verbunden werden. Eine hybride Messe sei das Ideal. Zugleich schaffe das Raum für neue Messeprofile. Bread & Butter und re:publica werden auf dem Podium als erfolgreiche Beispiele genannt, da sie Zielgruppen selektieren und magnetisieren.
Dr. Markus Kerber empfieht den Ausstellern: „Niemals den Spieltrieb verlieren!“ Das erinnert an die Games-Industrie, von der viel zu lernen ist. Vielen Messeauftritten fehlt eine geeignete Inszenierung. Gerade auf einem von Übersättigung gespeisten Markt ist das der falsche Ansatz. Die Messe sollte wieder eine Bühne werden, auf die sich Besucher freuen.
Schwerfällige Umsetzung?
Creative Consultant Eysoldt schlägt vor, die Messe gar als „Flagshipstore für Innovationen“ zu nutzen. Das Web 4.0 ist ein geeignetes Hilfsmittel auf diesem Weg, seine Funktionalitäten sollten von den Firmen stärker adaptiert werden. Zur Durchsetzung dieser Prozesse müssen zunächst die „Führungskräfte erreicht werden“, erklärt Prof. Dr. Thiessen von der Business School Berlin. Die Gründe für eine schwerfällige Umsetzung sieht er im „Widerspruch zwischen Anforderungen und mentalem Zugang zu den neuen Technologien“ und belegte dies mit aktuellen Forschungserkenntnissen.
Im Krematorium Wedding wird klar: Tot ist nur die Standalone-Messe. Die Aussteller- und Besucherzahlen der IFA 2015 beweisen: Mit virtuellen Beiträgen werden die Stände bereichert, der soziale Austausch vor Ort hingegen schafft den Mehrwert für erfolgreiche Geschäfte.