Der Verzicht der Woche: Playboy ohne Nacktfotos
Diese Nachricht dürfte den ein oder anderen Abonnenten kalt erwischt haben: Der Playboy will ab dem nächsten Frühjahr auf Nacktfotos verzichten und stattdessen nur noch leicht bekleidete Damen ablichten. Was ist da in der Playboy-Mansion los? Wird das Herrenmagazin plötzlich prüde? Dieses Wort möchte man nicht in den Mund nehmen. Sauberer und moderner soll das Magazin werden, das seit Jahren mit sinkenden Verkaufszahlen zu kämpfen hat. Die Schuld daran gibt Playboy-Chefmanager Scott Flanders dem Internet. Denn dort sind nackte Körper in jeglichen Posen nur wenige Klicks entfernt – und das ganz kostenlos. Von dem Zug müsse man abspringen.
Auf der amerikanischen Seite im Netz sind deshalb die Nackedeis schon länger verschwunden. Stattdessen sind dort Rankings und Ratgeber zu finden. Die haben vielfach nichts mit Brüsten oder Sex zu tun, sondern mit den beliebtesten Biersorten, den schönsten Hotels oder wie man Fleisch richtig zubereitet. Scott Flanders, der erste Nicht-Hefner an der Spitze, will ein jüngeres Publikum ansprechen. Das soll Werber anziehen. Von den Lesern der Print-Ausgabe hält er nicht besonders viel. Zu alt, weniger wohlhabend, eingestaubt. Denkbar wäre für ihn, den gedruckten Playboy ganz einzustampfen. Welche Schlagzeilen werden uns danach erreichen? Hugh Hefner trägt keine Bademäntel mehr? Das berühmte Bunny-Logo wird ersetzt? Schmuddel-Image ablegen: In Ordnung. Aber die Marke Playboy völlig einstampfen? Undenkbar. Und deshalb rechnen Experten damit, dass der Hefner-Clan demnächst wieder aktiver ins Geschäft eingreifen wird. Die ganze Geschichte hat „Handelsblatt“ aufgeschrieben.
Die Ankündigung der Woche: VW-Skandal im Kino
Martin Winterkorn und Ferdinand Piech auf der großen Leinwand? Der Dieselgate ist kaum ein paar Wochen alt und schon soll er als Stoff für einen echten Hollywood-Blockbuster hinhalten. Leonardo DiCaprio hat sich die Filmrechte an dem noch nicht geschriebenen Buch zum Volkswagen-Skandal gesichert. Nicht nur als Schauspieler und ewig Oscar-Nominierter hat sich DiCaprio einen Namen gemacht, sondern auch als Umweltschützer und Filmemacher. Gut wird Europas größter Autohersteller nicht davon kommen. Wie da wohl die Rollen besetzt werden? Vielleicht mimt Leo ja selbst den VW-Chef oder den Chef-Ermittler – und heimst endlich den langersehnten Oscar ein.
Das Geschäft der Woche: Möbelketten profitierten von Flüchtlingen
Der Flüchtlingsstrom nach Deutschland und Europa spaltet Politik und Gesellschaft. Während Kanzlerin Merkel immer mehr Zuspruch verliert, nimmt die Angst der Bürger weiter zu. Nicht vergessen darf man dabei, dass Kommunen täglich weiter die riesige Aufgabe stemmen, Erstaufnahmestellen und Camps zu errichten. Und dafür werden eben Tausende neue Betten benötigt. Das merken die Möbelketten. Denn täglich gehen Großbestellungen für günstige Schlafgelegenheiten raus. XXXL vermeldet eine deutlich erhöhte Nachfrage, IKEA spricht sogar von Lieferengpässen. Das wird sich auf die Umsatzzahlen auswirken, wenn auch nicht mit riesigen Ausbrüchen nach oben. Kunden sollten sich also nicht wundern, wenn sie mal vor einem leeren Warenregal stehen. Es gibt gerade Orte, an denen günstige Betten dringlicher gebraucht werden. Mehr dazu auf „Handelsblatt“.
Die Umstrukturierung der Woche: Twitter feuert Mitarbeiter
Gefeuert zu werden schmerzt in den meisten Fällen sehr. Besonders, wenn man von der Kündigung zufällig erfährt, bevor der Chef sie ausgesprochen hat. So ist es einem Twitter-Mitarbeiter gegangen, der der riesigen Kündigungswelle zum Opfer gefallen ist. „Sie sind von Twitter, Inc. entfernt worden.“ Diese Nachricht ist auf dem Smartphone von Bart Teeuwisse zu lesen. Und die kam noch vor dem verpassten Anruf aus der Personalabteilung. Ziemlich hart, die Zugänge eines Mitarbeiters zu sperren, noch bevor der von seinem Rausschmiss erfährt. Über die Kündigung per Telefon will man da noch nicht einmal sprechen.
https://twitter.com/bartt/status/653946266938818561
Twitters neuer Chef unterzieht den Konzern einer harten Schlankheitskur. 336 Mitarbeiter müssen gehen. Und das nach nur einer Woche im Amt. Ob diese Diät die gewünschte Wirkung auf Investoren und Anleger hat? Die ganze Geschichte hat „Handelsblatt“ aufgeschrieben.
Das Posting der Woche: Polizei-Aufruf wird viral
Vor einigen Jahrzehnten hat man Kinderfotos noch für das Familienalbum gemacht. Und vielleicht noch Abzüge für die Großeltern, Paten oder andere Verwandte. Heute landen täglich Hunderte Fotos von Babys oder Kleinkindern in den sozialen Netzwerken. Meist für jeden zugänglich. Und genau davor warnte jetzt die Polizei Hagen mit einem Facebook-Post. „Hören Sie bitte auf, Fotos Ihrer Kinder für jedermann sichtbar auf Facebook und Co zu posten. Danke!“ Auch Eltern müssten die Privatsphäre ihrer Kleinen anerkennen – und vor allem schützen. Denn schnell können Schnappschüsse in falsche Hände geraten. Dem pflichten Tausende Menschen bei, denn das Posting wird zum echten Viral-Hit. Über 120.000 Nutzern gefällt der Beitrag, über 214.000mal wurde der Beitrag geteilt. Jetzt muss man nur hoffen, dass Eltern sich ihre Privatsphäre-Einstellungen nun genauer anschauen – und ihre Kinder schützen.
Dass die Polizei Hagen ein Händchen für soziale Medien hat, hat „Meedia“ aufgeschrieben.