Von Johannes Steger
Der Aufreger der Woche: Ruhe am Himmel
Wer zu Zuspitzungen neigt, der hätte diese Woche behaupten können: Seit dem Ausbruch von Eyjafjallajökull ist es am Himmel über Deutschland nicht mehr so ruhig gewesen. Aber dieses Mal ist kein unausprechlicher Vulkan in Island für diese Stille verantwortlich, sondern knapp 5.400 Piloten der Lufthansa. Denn die streiken wegen ihrer Altersvorsorge und bei Deutschlands größter Airline geht deshalb gar nichts. Leere Abflughallen, keine Schlangen vor den Countern. Wer einen Flug gebucht hatte, ist jetzt arm dran. Wer kann, steigt auf die Bahn um. Die Stimmung unter den Fast-Flugreisenden ist durchaus gereizt und auf Verständnis trifft man selten. In den Medien sind die Kommentare fast einhellig: Unverhältnismäßig. „Bild“ titelt: „Warum sind 181 000 Euro Durchschnitts-Gehalt nicht genug? Wut auf Streik-Piloten“. Auch im Netz machen viele ihrem Ärger Luft.
Jeder! J-E-D-E-R Platz im ICE 10 ist reserviert. #bahn #dbl danke ihr #Piloten der @Lufthansa_DE für den unnötigen #streik
— Sascha Hüsing (@Hobbbes) 3. April 2014
Rund 425.000 Passagiere sind von dem Ausnahmezustand betroffen. Die Fluggesellschaft kostet jeder Streiktag satte 20 Millionen Euro, berichtet „Handelsblatt Online“. Doch die Streikenden erhalten auch Zuspruch. Viele haben Verständnis für die Forderungen:
Wer mich in 10 km Höhe mit Schallgeschwindigkeit in einer Blechdose transportiert, soll von mir aus sehr gut verdienen. #lufthansa
— Anatol Stefanowitsch (@astefanowitsch) 2. April 2014
Es gibt aber jemanden, der sich über den Streik freuen dürfte: die Umwelt. Denn weniger Flüge sind auch weniger Belastung. Vielleicht haben sich die Piloten ja mit den Verfassern des Weltklimareports abgestimmt, der in dieser Woche veröffentlicht wurde.
Die Highlights der Woche auf absatzwirtschaft.de:
>>> Native oder naive Werbung?
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Der Spar-Tipp der Woche: Die richtige Typo
Wenn Regierungen sparen wollen, dann gibt es eine ganze Reihe von Bereichen, in denen Kürzungen möglich sind: Umwelt, Soziales, Kultur, Subventionen und und und. Die USA hätten das bitter nötig, schippern sie doch nahezu jährlich gefährlich nahe an der Fiskalklippe. Ein Schüler aus Pittsburgh hat da eine Idee: Suvir Mirchandani hat festgestellt, dass die offizielle Schriftart der Vereinigten Staaten ein wahrer Geldschlucker ist. Denn Times New Roman kostet massig Tinte. Würde das Land auf Garamond umstellen, könnten 370 Millionen Dollar eingespart werden, meldet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. In die Medien hat es Mirchandani geschafft, nur von den zuständigen Behörden kam noch keine Rückmeldung.
Die Rechnung der Woche: Was kostet ein toter Ork?
Versicherer können eigentlich jeden Schaden beziffern: Tsunami-Schäden, Erdbebenverwüstungen oder Verkehrsunfälle. Es gibt fast nichts, für das keine Schadensregulierung erstellt werden könnte. Die Allianz bewies jetzt: Sie können sogar noch mehr. Für das Kundenmagazin des Konzerns rechneten die Versicherer die beiden Teile des Kassenschlagers „Der kleine Hobbit“ durch. Wie steht es eigentlich mit der Berufsgenossenschaft der Zwerge und wie viel kostet ein toter Ork? Die Antworten gibt es hier.