Wie Bloomberg, Techcrunch und der Sender CNBC berichteten, zogen jetzt große Konzerne die Konsequenzen aus den Skandal um kinderpornographische Inhalte, und stoppten ihre Werbung auf YouTube. Neben Nestlé, Disney und McDonald’s gaben auch Dr. Oetker sowie die „Fortnite“-Entwickler Epic Games bekannt, ihre Anzeigen auf der Plattform zunächst auszusetzen.
Erst am Sonntag demonstrierte der YouTuber Matt Watson in einem Video und Reddit-Post, wie der YouTube-Algorithmus es Pädophilen ermögliche, über vorgeschlagene Videos mit Minderjährigen miteinander in Verbindung zu treten, und Inhalte auszutauschen.
„Wurmloch für Pädophile“
Watson zeigte ausführlich, wie es gelingt, durch den Algorithmus der Plattform in ein nach eigenen Angaben „Wurmloch“ für Pädophile zu gelangen. Nach dem Anklicken weniger Videos von Frauen in Bikinis tauchten in der Leiste der empfohlenen Videos zahlreiche Inhalte auf, die junge Mädchen unter anderem in Gymnastikposen zeigten. Die Videos enthalten laut Watson Kommentare, die die Kinder objektifizieren und auf kinderpornographische Webseiten verweisen. Der kritische Videobericht wurde mittlerweile mehr als 1,7 Millionen Mal aufgerufen.
Der YouTuber sammelte Beweise dafür, dass einige der besagten Videos mit Werbung bespielt wurden. Dies ist nicht der erste Skandal, bei dem YouTube für die Monetarisierung unangemessener Videos in die Kritik gerät – und als Reaktion Werbekunden verliert.
Vor zwei Jahren boykottierten einige Konzerne zeitweise ihre Werbeausgaben auf YouTube, nachdem die Plattform Werbeanzeigen zu gewaltvollen und extremistischen Inhalten schaltete.