Optimistische Einkommenserwartung bringt Konsumklima in Schwung

Bereits zu Jahresbeginn zeichnet sich ab, dass der Konsum erneut einen wichtigen Beitrag zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum leisten wird. Denn die Stimmung der deutschen Verbraucher startet überaus schwungvoll in das neue Jahr 2014, erklärt die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Der von ihr monatlich ermittelte Konsumklima-Indikator prognostiziert für Februar 8,2 Punkte nach revidiert 7,7 Punkten im Januar.

Der Konjunkturaufschwung in Deutschland gewinnt nach Einschätzung der Bundesbürger zunehmend an Fahrt. Im ersten Monat dieses Jahres legt die Konjunkturerwartung bereits zum fünften Mal in Folge zu. Und mit einem Plus von zwölf Punkten ist der Anstieg überaus kräftig. Der Indikator liegt damit mehr als 46 Zähler über seinem entsprechenden Vorjahreswert und steht aktuell bei 35,3 Punkten. Das ist der höchste Wert seit Juli 2011.

Die Signale für die weitere Entwicklung der deutschen Wirtschaft stehen aus Sicht der Konsumenten auf grün. Nach Einschätzung der Experten sollen in diesem Jahr neben einem robusten privaten Verbrauch auch die Investitionen der Unternehmen einen signifikanten Beitrag zur Konjunkturentwicklung leisten. Das anhaltend niedrige Zinsniveau wird dabei eine wichtige Rolle für das Anspringen des Investitionsmotors sein. Es wird darüber hinaus durch bessere Exportaussichten gestützt, da die zu erwartende Erholung der Weltwirtschaft die Ausfuhren deutscher Waren und Dienstleistungen stimulieren dürfte.

Einkommenserwartung: höchster Wert seit 13 Jahren

Im Schlepptau der überaus optimistischen Konjunkturaussichten legt auch die Einkommenserwartung der Verbraucher zu. Nach einem Plus von 6,7 Punkten klettert der Indikator auf 46,2 Zähler. Man muss in der Historie des Einkommensindikators genau 13 Jahre zurückgehen, um einen besseren Wert zu finden. Im Januar 2001 wurde mit 49,4 Punkten zuletzt ein höherer Wert gemessen. Der Trend ist damit wieder deutlich nach oben gerichtet.

Der steigende Konjunkturoptimismus schlägt sich auch in den Einkommensaussichten klar nieder. Eine robuste gesamtwirtschaftliche Entwicklung mit einer stabilen Beschäftigungssituation bietet Raum für Einkommenssteigerungen bei den Arbeitnehmern. Vor dem Hintergrund einer überaus moderaten Inflation stärkt dies die Kaufkraft der Konsumenten nachhaltig. Folglich ist der GfK zufolge der große Einkommensoptimismus durchaus angebracht und nachvollziehbar.

Anschaffungsneigung: bester Wert seit Mehrwertsteuererhöhung

Steigende Konjunktur- und Einkommenserwartungen hinterlassen auch bei der Anschaffungsneigung im Januar ihre Spuren. Der Indikator kann sein Sieben-Jahres-Hoch aus dem Vormonat noch einmal um 3,9 Punkte übertreffen und kommt nun genau auf 50 Punkte. Unmittelbar vor der Mehrwertsteuererhöhung im Januar 2007 wurde zuletzt ein besserer Wert für die Konsumneigung gemessen.

Vor dem Hintergrund steigender Einkommensaussichten sowie einer auf ein neues Rekordtief gerutschten Sparneigung ist es nur folgerichtig, dass die Anschaffungsneigung zulegt. Sparen ist in den Augen der Konsumenten offenbar zuletzt noch etwas unattraktiver geworden. Die klassischen Geldanlagen werfen kaum noch Zinsen ab. Mehr und mehr Verbraucher überlegen, das Geld für Anschaffungen auszugeben als es auf die Bank zu tragen. Zudem sorgt der stabile Arbeitsmarkt für Planungssicherheit, was vor allem für größere Ausgaben ein wichtiger Aspekt ist. Eine anhaltend moderate Inflation tut ihr übriges dazu.

(GfK/asc)