Die Forscher ermitteln über die telefonische Repräsentativerhebung vier Ursachen für das eher geringe Interesse, mobile TV-Dienste einzusetzen: Für 35 Prozent liegen die Gründe vorwiegend bei den eigenen „Fernsehgewohnheiten“, bei 34 Prozent ist es das „mangelnde Interesse an Fernsehen oder Handy“ und 33 Prozent äußern „technische Bedenken“. Zu der vierten Ursache erklären die Forscher „Kostengründe“, ein Argument, das sie bewußt ausklammern, um die marktbestimmenden Faktoren jenseits der Kostenfrage zu bestimmen.
Aus Marketingsicht raten die Forscher, den Markt über die Personen mit technischen Bedenken zu erschließen. Viele der Befragten hätten Schwierigkeiten, sich Handy-TV vorzustellen. Des Weiteren gingen viele davon aus, dass die technischen Voraussetzungen für eine sinnvolle Nutzung des Dienstes fehlen. Dies erfordere Aufklärungsarbeit durch ein adäquat aufbereitetes Produktmarketing.
Etwas schwieriger werde es, die Gruppe mit vorwiegend traditionellen Fernsehgewohnheiten für die Dienste zu gewinnen. Gewohnheiten änderten sich erfahrungsgemäß langsam. Dass dies aber möglich sei, zeige die rasante Entwicklung der Mobilfunknutzung. Erste Potentialabschätzungen vor etwa 15 Jahren signalisierten seinerzeit auch nur geringes Nutzungsinteresse.
Dennoch eigne sich diese Zielgruppe nicht für eine schnelle Markteinführung. „Primäre Zielgruppe erster Vermarktungsaktivitäten müssen jene Personen sein, die bereits jetzt ein grundlegendes Interesse an der Nutzung mobiler TV-Dienste äußern“, erklärt Stephan Lauer, Geschäftsführer von TNS Infratest, das Resümee der Untersuchung.