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Die Zeche wird endlich bezahlt: Microsoft hat im abgelaufenen Juni-Quartal eine Wertberichtigung vorgenommen, die dem 40 Jahre alten Softwareriesen den größten Quartalsverlust seiner Geschichte eingebracht hat: ein krachendes Minus von 3,2 Milliarden Dollar. Im Vorjahr hatte das Dow Jones-Mitglied noch 4,6 Milliarden Dollar verdient.
Praktisch die ganze Differenz geht auf die Abschreibung der von Nokia übernommenen Smartphonesparte zurück, die das Konzernergebnis allein um 7,6 Milliarden Dollar belastet. Vor zwei Wochen hatte der neue Konzernchef Satya Nadella den Korrekturbedarf bereits eingestanden.
Cloudsparte wächst weiter kräftig
Allerdings verlief auch das Kerngeschäft nicht ohne Kratzer. So gaben die Erlöse um fünf Prozent auf 22,2 Milliarden Dollar nach. Maßgeblichen Anteil hatte daran die Endverbrauchersparte, die die Absätze von Hardware-Verkäufen bündelt – sie verbuchte einen Umsatzrückgang von allein 13 Prozent. Aber auch die Software-Verkäufe an Unternehmen gingen spürbar zurück: Windows-Absätze gaben um 8 Prozent, Office-Erlöse um 4 Prozent nach.
Dem Ruf als Hoffnungsträger wurde dagegen erneut die Cloudsparte (Office 365, Azure) gerecht, die nach 5,5 und 6,3 Milliarden Dollar in den letzten Quartalen nun schon 8 Milliarden Dollar erlöste. Anleger waren trotzdem nicht zufrieden und schickten die Microsoft-Aktie nachbörslich um 4 Prozent auf 45,40 Dollar nach unten.