Allerdings deuten die Ergebnisse auf regional erhebliche Unterschiede bei den Trends der Gesamt-Werbeausgaben hin. So verzeichnete Nordamerika insgesamt einen Rückgang von etwas mehr als einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Kanada registrierten die Analysten ein Wachstum von plus 1,7 Prozent. Dabei sind die Werbespendings in Radio, Zeitungen und Zeitschriften im Vergleich zum zweiten Quartal 2007 um bis zu 13 Prozent gefallen. Lediglich die Mediengattung Fernsehen verbuchte ein Wachstum.
Der asiatisch-pazifische Raum erzielte im Quartalsablauf mit plus 7,6 Prozent die größte Steigerung. Nielsen beobachtete hier bei allen vier wichtigen Mediengattungen Fernsehen, Zeitschriften, Print und Radio eine Erhöhung der Werbeumsätze. Der Werbemarkt in Australien konnte das 2. Quartal mit einem Plus von 5,6 Prozent abschließen. Von den zwölf Ländern in der Region Asien-Pazifik, die im aktuellen Pulse Bericht beobachtet wurden, verzeichneten nur drei einen Rückgang ihrer Werbeausgaben im Vergleich zum Vorjahr – Japan, Südkorea und Taiwan. Im Gegenzug konnten die Werbemärkte in Indonesien und Malaysia jeweils um knapp mehr als 20 Prozent wachsen – die stärksten Branchen waren dabei Körperschaften und Telekommunikation.
In Europa ging der Werbemarkt um minus 3 Prozent zurück und konnte damit das schwache erste Quartal nicht kompensieren. Die Werbeausgaben reduzierten sich in allen Branchen und in den meisten Mediengattungen – mit Ausnahme des Mediums Radio, das im zweiten Quartal 2008 knapp einen Prozentpunkt gewann. Im Zeitraum April – Juni waren die werbeintensivsten Branchen Lebensmittel und Automobil, die zusammen knapp über 20 Prozent des Gesamtmarktes ausmachten.
Weltweit registrierten die Medienforscher bei fast alle Branchen höhere Werbeausgaben als im zweiten Quartal 2007: In den Branchen Automobil, Telekommunikation, Gebrauchsgüter und Finanzen reduzierten sich allerdings die Werbeinvestitionen. Bei Betrachtung der einzelnen Regionen erscheint den Analysten das Gesamtbild aber nicht so deutlich. „Im asiatischen-pazifischen Raum wachsen alle Branchen mit Ausnahme der Medien und trugen dort zum Wachstum bei; in Europa gehen die Werbeaufwendungen der Branche Automobil zurück, während die Branchen FMCG und Handel konstant blieben. In Nordamerika reduzierten die meisten Branchen mit Ausnahme des Handels, der Unterhaltung und der Medien ihre Werbebudgets, während die Werbespendings der Branchen Gebrauchsgüter, Kleidung und Accessoires konstant blieben“, heißt es in ihrem Bericht.
Dabei beobachtet Nielsen bei den Werbeumsätze der Medien seit dem ersten Quartal keine wesentlichen Veränderungen. Das Fernsehen ist das beliebteste Medium und wächst als Einziges mit einem Plus von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei der regionalen Betrachtung ist der Raum Asien-Pazifik erneut Wachstumstreiber mit einem Plus von fast 10 Prozent, in Europa reduzierten sich die Werbeausgaben im Fernsehen um etwas mehr als minus 4 Prozent.