Daniel Marschollek ist über die Zahlen zum Marketing gekommen. Als er nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Mainz bei Nestlé Deutschland im Bereich Finanzen und Controlling startete, ahnte er nicht, welchen spannenden Weg durch verschiedene Unternehmensbereiche er in den kommenden zehn Jahren vor sich haben würde.
Stationen in den Bereichen Marketing Controlling sowie Digital Marketing/Commerce Controlling von Nestlé ermöglichten es ihm, „ein tiefes Verständnis für Marketing, Technologie und Prozesse zu entwickeln“, wie er sagt. Ende 2021 schließlich folgte ein crossfunktionaler Wechsel in den Marketingbereich auf die Position des Head of Digital Transformation. „In dieser Funktion konzentriere ich mich neben den klassischen digitalen Marketing- und Commerce-Themen auch auf die Optimierung der Konsumentenreisen sowie den Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle, Plattformen und Services“, sagt er. Seit kurzer Zeit kam die Stelle des Head of Consumer Experience hinzu.
Gestalten am wichtigsten – im Controlling wie im Marketing
Fast zehn Jahre bei Nestlé empfindet er heute – gerade angesichts der verschiedenen Aufgaben während dieser Zeit – alles andere als eintönig. „Ich habe mich für das Marketing entschieden, da die Vielfalt in der Funktion ungemein groß geworden ist. Es bietet die Möglichkeit, viele Dinge zu bewegen und auf vielfältige Weise Kreativität auszuleben.“ Ob im Marketing oder im Controlling, ihm sei es immer wichtig gewesen, gestalten zu können.
Das aktuell wichtigste Thema von Marschollek und seinem zehnköpfigen Team ist die KI-Transformation. „Neben den bisherigen Fokusfeldern von KI im Marketing wie etwa der Content-Erstellung stellt der Einsatz von KI zur Verbesserung der Consumer Experience enormes Potenzial dar“, sagt er. Dafür sei es zunächst einmal wichtig, die eigenen Mitarbeitenden mit auf die Reise zu nehmen. Sie sollen die vielfältigen Möglichkeiten, die diese noch junge Technologie bietet, im Alltag erfahren und im Umgang damit geschult werden. Die Weiterentwicklung von Menschen in seinen Teams oder von Personen, die er als Coach begleiten darf, bezeichnet der 35-Jährige als seine größten Erfolge.
Neugierig und offen für den Wandel sein
Als weiteren Schwerpunkt nennt Marschollek den Aufbau und die Erweiterung von digitalen Ökosystemen für die verschiedenen Marken seines Arbeitgebers. Er erklärt das am Beispiel von Tiernahrung. Dabei geht es dem Hersteller längst nicht nur um das Produkt. Mit digitalen Tools auf seiner Website unterstützt das Unternehmen seine Kund*innen bereits bei der Auswahl eines Haustiers, gibt Hilfestellung bei der Erziehung von selbigem und berät schließlich auch bei der Auswahl der richtigen Tiernahrung.
„Bei all den Themen kommt es immer darauf an, neugierig für den Wandel zu sein und gleichzeitig zu validieren und zu priorisieren, welche Themen und Trends von Bedeutung für das aktuelle Umfeld sind“, erklärt der Mann, der die Zahlen und die Emotionen zusammenbringt. Schließlich gehe es häufig darum, das richtige Momentum abzupassen, was neben all den datengetriebenen Entscheidungen auch ein gewisses Gespür verlange.
Die Künstliche Intelligenz wird auch im kommenden Jahr einen großen Platz auf seiner Agenda haben: „Die Entwicklungen sind so rasant. Ich möchte persönlich weiterhin ein tiefes Verständnis dafür behalten, welches ich dann entsprechend der Organisation weitergeben kann“, sagt er. Für seine weitere Karriere hat der junge Vater von Zwillingen ein Motto: „Immer neugierig bleiben, gut zuhören – ob den Konsument*innen oder Mitarbeiter*innen – und nie den Spaß verlieren.”
Lieblingsmarke?
Lego und Maggi
Tollste Werbung?
Hornbach: “Es kann nicht schlecht sein. Denn es ist von Dir.”
Ihr Vorbild?
Meine Familie
Bester Rat?
Man lernt nie aus.
Was treibt Sie an?
Neugierde und Menschen