Dass Julia Bravo Sanchez einmal im Marketing arbeiten würde, war nicht immer der Plan. Es gab keinen Plan, sie hat sich vielmehr von ihrer Neugier leiten lassen: “Ich habe viel ausprobiert und durfte in viele Branchen reinschnuppern, bis ich die passende für mich gefunden habe”, sagt sie. Auch wenn sie ihren Lebenslauf als “kurvig” bezeichnet, rückblickend ist ein roter Faden erkennbar: In ihrem Studium der Fitnessökonomie hat sie erste Berührungspunkte mit BWL – und ist fasziniert von der Macht des Marketings.
Vor knapp fünf Jahren wechselt sie erstmals in die Marketing-Branche. Sie steigt immer tiefer in ihr Rabbit Hole, bis sie schließlich im Influencer Marketing landet. “Mich interessiert dieses Themenfeld gerade so sehr. Man kann es aus so vielen unterschiedlichen Perspektiven betrachten: aus Markensicht, aus Agentursicht, aus Creator-Sicht“, so Bravo Sanchez. Dass es so viele Stakeholder in der Influencer-Marketing-Branche gibt, begeistert sie nicht einfach, sie geht darin voll auf.
Austausch auf Augenhöhe – mit allen Stakeholdern
Das liegt auch stark an den Freiheiten, die ihr Arbeitgeber ihr lässt, erklärt sie. “Ich habe großes Glück, in einem familiären Unternehmen gelandet zu sein. Hier sind alle sehr bodenständig und nahbar, anders als bei Großkonzernen, wo oft eine Ellbogenmentalität herrscht. Ich fühle mich in einem Umfeld wohler, in dem es kurze Kommunikationswege gibt und man wirklich auf Augenhöhe zusammenarbeitet.”
In ihrer Rolle als Senior Account Managerin pflegt sie den Erstkontakt mit den Brands. Deren Wünsche, Erwartungshaltungen und Erfahrungen sind individuell stark verschieden. Ihre Aufgabe? “Die Brands genau dort abzuholen, wo sie stehen, ihnen beratend und strategisch zur Seite zu stehen und ihnen zu zeigen, was für geniale Influencer-Kampagnen gemeinsam möglich sind.” Kürzlich hat Influence Vision beispielsweise ein großes Influencer-Event mit einem Dax-notierten Automobilkonzern realisiert und im Nachklapp eine internationale Influencer-Kampagne in über zehn Ländern koordiniert. “Das war ein mega Effort vom ganzen Team”, so Bravo Sanchez.
Die Branche zentralisiert sich, erzählt sie. Da Inhalte nun nicht mehr pro Land, sondern im Rahmen einer internationalen Gesamtstrategie ausgespielt würden, bringe das für sie viel Vielfalt und damit verbunden Learnings mit sich: “Man kann nur dann von anderen Menschen etwas lernen, wenn man mit ihnen in den Austausch geht. Der Influencer-Markt in Osteuropa ist beispielsweise eine komplett andere Welt als der im DACH-Raum.” Weil jede Brand und jede Influencer-Kampagne individuell sei, werde es ihr auch nie langweilig. Im Gegenteil: “Die gesamte Branche entwickelt sich jedes Jahr intensiv weiter und ich bin in diesem Wachstum direkt an der Front unterwegs – wahnsinnig spannend!”
Auch privat dreht sich viel um Influencer Marketing
Privat lässt Bravo Sanchez ihr Wissen und Können in Raika’s Show auf YouTube, Instagram und TikTok einfließen. Auf dem Kanal, den sie mit ihrem Partner während der Corona-Pandemie gegründet hat, finden umami-süchtige Foodies Rezepte für fluffiges Butter-Mousse, Kimchi ohne Wartezeit oder selbstgemachten Blue Matcha. “Den Unternehmergeist habe ich in die Wiege gelegt bekommen”, sagt sie. “Für mich ist es ein riesiger Erfolg, dass ich im Job erfüllt bin und gleichzeitig den Luxus habe, auch selbstständig unternehmerisch in dieser Branche tätig zu sein – wohlgemerkt mit der vollen Unterstützung meines Arbeitgebers – eine Win-Win-Situation für alle.”
Was sie sich für 2025 wünscht? „Dass ich die Chance bekomme, über mich hinauszuwachsen und viele neue Herausforderungen für mein persönliches und berufliches Wachstum finde.” Und weiter: “Dass Influencer*innen endlich als Unternehmer*innen ernst genommen werden. Es steckt so viel mehr dahinter, sich eine Community aufzubauen und eine Wirkungskraft zu haben, als ‘nur Videos zu drehen’. Mich würde es freuen, wenn wir alle, die in dieser Branche arbeiten, daran mitwirken, Influencer Marketing noch weiter zu professionalisieren und die Influencer*innen eben als das anzusehen, was sie sind: kreative Vordenker*innen, die mit ihren Ideen neue Standards setzen und die digitale Kommunikation und Vermarktung aktiv verändern.”
Lieblingsmarke?
Purelei – die Erfolgsstory eines großartigen Unternehmens mit tollen Werten und absoluter Vorbildfunktion.
Tollste Werbung?
Die Dove-Kampagne „Toxic Influence“ ist für mich ein herausragendes Beispiel dafür, wie entscheidend es ist, die eigene Branche mit positiven Werten und nachhaltigen Impulsen zu beeinflussen.
Dein Vorbild?
Jeder Mensch – da ich von jeder Begegnung und unterschiedliche Stärken, Erfahrungen und Perspektiven profitieren darf.
Bester Rat?
Es gibt nichts, was dich aufhalten kann: Be bold und zeige der Welt, was du kannst!
Was treibt dich an?
Mich mit Ehrgeiz und Durchhaltevermögen jeden Tag neuen Herausforderungen zu stellen und dabei nie die Freude am Erfolg zu verlieren.