Neuer Fernet Branca-Kampagne gelingt das scheinbar Unmögliche: Werber fühlen sich von Werbung diskriminiert

Wie bitter ist das denn? Die neue Plakat-Kampagne von Fernet Branca spielt mit scheinbar defätistischen Texten mit dem Marken-Claim “Life is bitter”. Motive spießen dabei auch Werber und ihren Lebensstil auf - und landen einen heftigen Wirkungstreffer. Über die Zeile "Früher gab es hier ehrliche Arbeiter. Jetzt gibt es Werber”, ärgerte sich der Jung von Matt/Sports-Chef Raphael Brinkert derart, dass er sich beim Werberat beschwerte.
Life is bitter: Früher hatte Fernet Branca "magische Kräfte", jetzt verärgert er Werber

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Auf dem zweiten Motiv, das einige Kreative als Beleidigung auffassten, heißt es: “In Hamburg arbeiten die besten Werbetexter – und ich”.

https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10214844565172217&set=a.1148993729563.2022599.1369190862&type=3

“Und ich” arbeitet in diesem Fall bei Pilot. Denn die Hamburger Agentur ist für die Texte und die Platzierung der Plakate zuständig. Über die Orte, an denen die Werbebotschaften aufgehängt wurden, ärgerte sich beispielsweise Brinkert besonders. So ließen die Macher eines der Poster in Hamburg Ottensen bzw. Altona kleben.

Genau in diesem Viertel kam es im vergangenen Jahr zu erheblichen Protesten, weil der globale Agenturriese WPP gegen einigen Widerstand seine neue Konzernzentrale in Ottensen baute. Für den Jung von Matt-Sports-Chef ist die Platzierung des Plakates deshalb “schlichtweg eine Frechheit”, wie er bei Facebook schreibt.

Grundsätzlich ärgert ihn: “Wenn jedoch die Macher der deutschen (Media-)Agentur gezielt Werbeplakate aufhängen um die Berufsgruppe Werber zu diskriminieren, ist dies nicht nur dumm und dreist, sondern auch indiskutabel und unnötig. Das erste Mal habe ich eine Beschwerde an den deutschen Werberat gesendet.”

https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10214881388812785&set=a.1454679211509.2061108.1369190862&type=3

Das dürfte der Werbebranche ihrerseits wohl wieder einiges an Häme und den Vorwurf der Weinerlichkeit einbringen. Immerhin sind die Texter und Kreativ-Chefs bei anderen Berufsgruppen nicht zu zimperlich.

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Eine Stellungnahme von Pilot zu den Vorwürfen steht noch aus. Die Hamburger feilen noch an ihrem Statement. Passend zur Kampagnen-Tonalität müsste auch das ja wieder bitter ausfallen.

Denn auch für seine Konsumenten hat der Schnaps stets einen bitteren Beigeschmack in seiner Ansprache. So heißt es wenig freundlich direkt auf der Startseite der Markenseite von Fernet Branca: “Online-Werbung erntet von dir nur Verachtung. Geklickt hast Du trotzdem”.