In einer außerordentlichen Sitzung am Donnerstag beschloss Ceconomy das Aus von Jörn Werner als CEO. Die Trennung von Werner erfolge im gegenseitigen Einvernehmen, teilte Aufsichtsratschef Jürgen Fitschen in einer Ad-hoc-Mitteilung mit. „Mit Blick auf die Führung des Unternehmens“ habe es „unterschiedliche Auffassungen zwischen ihm und dem Aufsichtsrat“ gegeben, „so dass die Trennung ein konsequenter Schritt ist“, sagte Fitschen.
Der Elektronikhändler steckt seit geraumer Zeit in einer Krise – nicht zuletzt wegen des harten Wettbewerbs im Online-Handel. Im vergangenen Jahr verschreckte das Unternehmen die Börse gleich mehrfach mit Gewinnwarnungen. Der langjährige Konzernchef Pieter Haas und Finanzvorstand Mark Frese mussten deshalb bereits ihre Posten abgeben.
Abhilfe schaffen sollte eine neue Führungsspitze mit CEO Werner und dem ebenfalls neuen Media-Markt-Saturn-Chef Ferran Reverter. Medienberichten zufolge soll es aber in den vergangenen Monaten wiederholt zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Managern gekommen sein.
Düttmann wird neuer CEO von Ceconomy
Als Nachfolger von Werner wurde von Ceconomy nun Bernhard Düttmann ins Amt gehoben. Er wird der neue CEO für die kommenden zwölf Monate sein. Der neue Ceconomy-Vorstand besteht demnach aus Düttmann (CEO) und Karin Sonnenmoser (CFO).
Düttmann wird zusätzlich Arbeitsdirektor und verantwortet neben dem Bereich Personal künftig auch die Strategie des Konzerns. Die Umsetzung der Strategie soll durch ein neues Gremium sichergestellt werden, dem neben dem Ceconomy-Vorstand auch die Geschäftsführung von Media Markt Saturn angehört.
Düttmann war bereits von Januar bis März 2019 interimistisch als Mitglied des Vorstands von Ceconomy tätig. „In dieser Zeit hat er umfangreich mit den Einheiten des Konzerns gearbeitet und das Vertrauen der Mitarbeiter bei Ceconomy und Media Markt Saturn gewonnen. Gemeinsam mit dem Managementteam von Media Markt Saturn hat er die Weichen für das erfolgreich laufende Kosten- und Effizienzprogramm gestellt. Während seiner Zeit hat er auch die Detaillierung der ersten Initiativen zur Neuaufstellung unterstützt“, sagt Aufsichtsratschef Fitschen.
Ceconomy-Prognose: Ergebnisse werden erreicht
Immerhin: Im August hatte Ceconomy bekannt gegeben, im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2018/19 bei Umsatz und Ergebnis im Plan zu liegen. Der währungs- und portfoliobereinigte Umsatz erreichte in den Monaten April bis Juni rund 4,6 Milliarden Euro. Damit lag der Umsatz trotz der hohen Vergleichsbasis aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr leicht (+0,2 Prozent) über dem Vorjahr.
Im Online-Geschäft erzielte Ceconomy im dritten Quartal einen Umsatz von 594 Millionen Euro (Umsatzanteil: 13,0 Prozent). Damit hatte sich das zuletzt starke Wachstum in diesem Geschäftsfeld auf +1,7 Prozent abgeschwächt.
Nach dem Abschluss des letzten Monats im Geschäftsjahr 2018/19 gebe es keinerlei Anhaltspunkte, dass Ceconomy die bislang veröffentlichte Prognose nicht erreiche, betonte das Unternehmen nun.
Ceconomy ist ein börsennotiertes Unternehmen aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik mit Hauptsitz in Düsseldorf. Ceconomy war im Sommer 2017 durch die Aufspaltung der Metro AG entstanden. Das wichtigste Tochterunternehmen von Ceconomy ist die Media Markt Saturn Retail Group.
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