Für Desigual beginnt im Juni 2019 eine neue Zeitrechnung. Eine Zeitrechnung mit neuer Markenidentität und neuem Logo. Die Marke aus Barcelona will nicht weniger, als sich neu erfinden. Und das ist auch notwendig.
Desigual hat seit einigen Jahren mit einer rückläufigen Entwicklung zu kämpfen. Die Umsätze sanken von 963,5 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2014 auf 761 Millionen Euro im Jahr 2017.
Nun will die 1984 gegründete Modemarke Desigual zurück zu ihrem Ursprung – und damit zurück zu alten Erfolgen und Werten. Dafür hat Desigual nun umfassende Maßnahmen in die Wege geleitet.
Desigual-CMO Gallego: „Wollen mehr wir selbst sein, denn je zuvor“
Im Zuge eines Marken-Relaunches wurde beispielsweise das Logo von Desigual „verdreht“, „um zu würdigen, wer wir sind, und um unseren Namen wirklich die gebührende Ehre zukommen zu lassen“, wie die Marke mitteilt (siehe Foto unten). Zeitgenössischer, vielfältiger, vielseitiger und nachhaltiger sollen fortan sowohl die Gestaltung der Kleidungsstücke als auch das Image sein.
„Die Auffrischung unserer Identität als Marke ist einer der Eckpfeiler des Transformationsprozesses, der es uns ermöglichen wird, unsere Ziele zu erreichen, zusammen mit der Neudefinition unseres Produkts und der Optimierung des Vertriebsnetzes, wo wir auch schon Fortschritte gemacht haben“, sagt Chief Marketing Officer Guillem Gallego. Gallego ist erst seit Dezember 2018 bei Desigual im Amt. Er arbeitete zuvor seit 2004 für den US-amerikanischen Sportartikelkonzern Nike, zuletzt seit 2015 als Senior Marketing Director für die Geschäftsregion Südeuropa.
Das von nun an dauerhaft umgekehrte Logo soll das Unternehmen Desigual zurück zu seinen Wurzeln führen. „Wir wollen mehr wir selbst sein, denn je zuvor. Es ist eine Hommage an den rebellischen, bahnbrechenden und frischen Geist, der die Filmemacherin Isabel Coixet 1984 dazu inspirierte, uns den Namen Desigual zu geben, weil wir ,nicht dasselbe‘ machten wie alle anderen“, heißt es vonseiten der Marke: „Ein (Umkehr-) Schritt, der uns der Erfüllung unseres Traumes wieder näher bringt: In einer Welt zu leben, in der jeder er selbst sein kann, indem er seine angeborene Kreativität als Werkzeug einsetzt.“ Das neue Logo soll dabei nur eine von vielen weiteren Veränderungen sein.
Salesforce-Migration und jüngere Kunden
Um die gesteckten Ziele zu erreichen und gleichzeitig auch neue Generationen anzusprechen, hat Marketingchef Gallego einen bis 2021 angelegten Plan zur Marken- und Image-Verbesserung ausgearbeitet. Dieser beinhaltet unter anderem Veränderungen in der Kommunikation und bei der Präsenz auf digitalen Plattformen, einschließlich der Webseite „Desigual.com“, die zu Salesforce migriert wurden und auch ein neues Aussehen haben.
Gallego hofft dadurch, künftig „wieder mit unseren Verbrauchern in Kontakt zu treten und ein jüngeres Publikum zu erreichen“. Dies führe „zu einem tieferen Wissen über die Bedürfnisse der Menschen, mehr Personalisierung und einer besseren Erfahrung während der gesamten Beziehung zur Marke und beim Einkauf“, sagt der Desigual-Marketingchef.
Die Kernkundschaft von Desigual ist aktuell 45 bis 49 Jahre alt. Das nun erklärte Ziel ist es, einerseits diese Bestandskunden weiterhin zufrieden zu stellen, aber andererseits künftig auch 25- bis 35-jährige Neukunden für sich zu gewinnen.
Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Marketing-Maßnahmen die Marke Desigual nun in den kommenden Jahren durchführen wird, um ihre Ziele zu erreichen. Ein beachtlicher Zwischenerfolg ist es aber schon jetzt, dass das Unternehmen alle Zeichen konsequent auf Transformation gestellt hat – denn das haben viele andere Firmen noch vor sich.
Unternehmensinfos Desigual
Hauptsitz: Barcelona
Gründer & CEO: Thomas Meyer
CMO: Guillem Gallego
Anzahl Mitarbeiter: 3.700
Anzahl Markengeschäfte: >500
Geschäftsgebiet: ca. 100 Länder
Jahresumsatz 2017: 761 Millionen Euro
Quelle: absatzwirtschaft