Neue kreative Horizonte  

In einer Welt, in der generative KI Inhaltserstellung vereinfacht, gewinnt die Fähigkeit, emotionale Bindungen aufzubauen als wahre Kunst an Bedeutung.  
Jens Polomski KI Design
Jens Polomski unterstützt Unternehmen dabei, generative KI effektiv einzusetzen. (© privat/ Montage: Olaf Heß)

Als gelernter Designer, der damals nur eine kreative Disziplin gelernt hat, bin ich fasziniert von den neuen Möglichkeiten der generativen KI. Früher konnte ich mich nur in meinem speziellen Bereich ausdrücken, aber jetzt öffnen sich Türen zu völlig neuen kreativen Feldern wie Video, Audio, 3D und sogar Code. Jetzt, im Marketing, entstehen für mich dadurch quasi neue Superkräfte. 

Mit KI über Disziplingrenzen hinauswachsen 

Durch Tools und KI-Systeme, die Text, Bild und Audio verarbeiten, wird es einfacher, über Grenzen hinweg kreativ zu sein. Ein kreativer Mensch kann nun plötzlich animierte Videos, ganze Musikstücke oder 3D-Modelle entwickeln und so umfassendere neue Markenerlebnisse schaffen. 

Diese Entwicklung bringt aber natürlich auch Herausforderungen. Viele Berufe müssen neue Fähigkeiten erlernen und sich an die teilweise rasante technologische Entwicklung anpassen. Technisches Wissen und der Umgang mit KI-Tools werden wichtiger, doch Kreativität, Empathie und kritisches Denken können bisher von KI-Systemen nicht ersetzt werden. 

Zwar bieten uns diese Tools jetzt eine scheinbar undenkbare Freiheit. Doch viele Technologien sind einfach noch nicht perfekt, und das ist nicht nur wichtig zu wissen, sondern auch völlig in Ordnung.  

Besonders in kreativen Bereichen sind Dinge wie ein perfektes Corporate Designs mithilfe von KI-Tools noch eine große Herausforderung. Die Tools liefern oft noch nicht die erwartete Qualität und Kontrolle, was aber manchmal in der Hype-Kommunikation leider etwas untergeht.  

Doch die Entwicklung ist rasant. Inhalte, die wir heutzutage mit generativer KI produzieren, waren vor wenigen Jahren noch undenkbar. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich diese Technologien weiterentwickeln und in welcher Geschwindigkeit. 

Das Schaffen einer emotionalen Marke 

Gleichzeitig gewinnt der Markenaufbau beziehungsweise das Schaffen einer emotionalen Marke meiner Meinung nach mehr Bedeutung, weil das pure Erstellen von Inhalten immer weniger eine Herausforderung wird. Die Fähigkeit, eine emotionale Bindung zum Publikum aufzubauen, wird zur wahren Kunst. Marken müssen nicht nur durch ihre visuelle Identität, sondern auch durch ihre Werte und Geschichten überzeugen. In einer Welt, in der KI das Erstellen von Inhalten vereinfacht, wird die menschliche Komponente, die Emotionen und Authentizität vermittelt, immer wichtiger. 

Die Zukunft des Designs liegt in meinen Augen in der geschickten Partnerschaft zwischen KI und menschlicher Kreativität. Diese Kombination eröffnet neue Horizonte und ermöglicht es uns, über unsere eigenen begrenzten Fähigkeiten hinauszuwachsen. Wir sollten die Chancen nutzen und uns nicht vor den Unvollkommenheiten der Technologie fürchten oder diese zu voreilig bewerten. 

Jens Polomski ist KI-Stratege. Der Kolumnist unterstützt Unternehmen dabei, generative KI einzusetzen und zu verstehen.