Neue Brummi-Brand für China

In einer Feierstunde haben Daimler und der chinesische Partner Beiqi Foton Motor den Erhalt der Geschäftslizenz für das Joint Venture "Beijing Foton Daimler Automotive Co., Ltd." (BFDA) gewürdigt. Zum Start enthüllten "Beiqi Foton"-Vorsitzender Wang Jinyu und "Daimler Trucks"-Chef Andreas Renschler (im Bild v.l.) jüngst in Peking symbolisch die Firmennamen-Tafel. Die Firma wird in Zukunft vom "Foton Auman"-Standort in Peking-Huairou aus operieren.

Die Nutzfahrzeugsparte von Daimler werde mit BFDA stark am chinesischen Markt für mittelschwere und schwere Lkw partizipieren, heißt es in der Pressemitteilung des deutschen Automobilkonzerns aus Stuttgart. Das Marktvolumen habe sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt, so dass inzwischen über eine Million Lkw in diesem Segment in China verkauft würden. Im vergangenen Jahr habe der chinesische Markt rund 40 Prozent des gesamten Weltmarktes für mittelschwere und schwere Trucks ausgemacht.

„Mit der Gründung von BFDA haben wir bei der globalen Wachstumsstrategie von Daimler Trucks und der lokalen Erweiterung unseres Produktportfolios in China einen weiteren Schritt nach vorn gemacht: Unsere 50-Prozent-Beteiligung an Beijing Foton Daimler Automotive wird uns eine Position als einer der Key Player auf dem chinesischen Lkw-Markt ermöglichen und wir bekommen den Zugang zum attraktiven Volumensegment“, sagte Andreas Renschler, Vorstandsmitglied der Daimler AG und Leiter von Daimler Trucks und Daimler Buses. Der Start des Joint Ventures sei ein klares Signal dafür, dass der Konzern bei der Entwicklung der weltweiten Strategie von Daimler Trucks halte, was er verspreche.

Mit der Gründung des Joint Ventures zwischen Daimler Trucks und Beiqi Foton erreiche die langjährige Partnerschaft zwischen Daimler und BAIC in China eine neue Dimension. Dadurch werde sich „die strategische und operative Zusammenarbeit deutlich intensivieren“, sagte Xu Heyi, Vorstandsvorsitzender des Foton-Mehrheitsaktionärs Beijing Automotive Group Co., Ltd. (BAIC).

In der konstituierenden Sitzung des BFDA-Direktoriums (Board of Directors) bestellte das Gremium den Vorstand von BFDA und ernannte dabei Wu Yuejun von Foton zum Präsidenten und Stefan Albrecht von Daimler zum Executive Vice President.

Klares Ziel beider Partner sei es, „das Beste aus beiden Welten“ zu nutzen, heißt es über die Sitzungsinhalte weiter. Über die finanzielle Beteiligung hinaus werde Daimler neben dem Finanz- und IT-Ressort die Bereiche Qualität und Entwicklung mit verantworten.

Zusätzlich sei Daimler für den Aufbau der Produktion des OM 457 Motors am BFDA Firmensitz zuständig. Der in Europa und Lateinamerika in Mercedes-Benz Nutzfahrzeugen eingesetzte OM 457 Motor werde mit der zukünftigen chinesischen Abgasnorm „China IV“ (entspricht Euro IV) eingeführt.

Foton trage das bestehende Geschäft mit mittelschweren und schweren Lkw der Marke Auman, die Produktionsstandorte und das Vertriebs- und Servicenetz bei. Zudem könne das Joint Venture auf Fotons Marktkenntnis in China und ganz Asien zurückgreifen. So könne BFDA die Entwicklung des Geschäfts in der gesamten Region schneller vorantreiben.

Der erste gemeinsame Lkw aus dem Joint Venture soll im dritten Quartal diesen Jahres vom Band laufen. Foton sei seit seinem Einstieg ins Lkw-Geschäft 1998 schnell gewachsen. Das Unternehmen habe 2011 über 100.000 mittelschwere und schwere Lkw abgesetzt und gehöre damit zu den wichtigsten Unternehmen auf dem chinesischen Lkw-Markt. Derzeit werde die Produktion in einem zweiten Lkw-Werk in Peking-Huairou hochgefahren, so dass die Produktionskapazität des Joint Ventures BFDA nach der Hochlaufphase bei 160.000 Lkw liegen werde.

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