Snapchat als Werbeplattform untauglich? Warum dort in manchen Zielgruppen nur begrenzter Einfluss herrscht

Snapchat ist kein richtiger Marketingkanal? Wie viel Einfluss hat Snapchat nun denn wirklich? Die aktuelle Studie von Universal McCann (UM) beleuchtet genau diese Fragen und gibt einen Einblick in die Welt der App.
Snapchat-CEO Evan Spiegel

Social-Media-Dienste funktionieren dann nur als Werbe-Plattformen, wenn auch die Zielgruppe passt. Bei Snapchat ist die Zielgruppe bisher zwar nicht gerade überschaubar, doch viele Ü29-Jährige halten sich dort nicht auf. Die Foto- und Messanging-App verzeichnet seit Monaten in der deutschen und internationalen Social Media Szene einen mehr als signifikanten Anstieg von 207 Prozent. Doch der Nutzungs-Anstieg beschränkt sich bei genauerem Hinsehen auf die Altersgruppe der 16-29 Jährigen – relevant ist die App tatsächlich dann aber auch nur für die Gruppe der 16-19 Jährigen, so sagt es die Studie von Universal McCann (UM). Denn die 16-19 Jährigen sind jeden Tag auf Snapchat – teilen dort jeden Moment ihres Alltags.

Zielgruppenaffine Anzeigen schalten

Die Teens-Zielgruppe nutzt im Vergleich zu anderen Altersgruppen Foto-Sharing-Plattformen sehr intensiv – vertreibt sich damit die Zeit. Schon jetzt liegt die tägliche Nutzung von Snapchat mit der von Instagram fast gleich auf – Tendenz steigend. Denn 35,2 Prozent der 16-19 Jährigen nutzen Snapchat täglich, Instagram liegt mit 37 Prozent nur leicht darüber.

Wer wird erreicht?

Eines ist deutlich zu erkennen: Die sogenannten „Millennials“, also die Altergruppe zwischen 20-39 Jahren, können über Snapchat nur sehr begrenzt erreicht werden. Sie benutzen die App nicht täglich und sind für Anzeigen daher nicht relevant. Nur 10 Prozent der 20-29 Jährigen nutzen Snapchat täglich – In der Altersgruppe der 30-39 Jährigen sind es sogar nur 2,9 Prozent. Grund dafür ist auch die Alternative Instagram. Sie bietet seit ein paar Monaten die Funktione „Stories“ an, die von der Zielgruppen ab 20 Jahren eher genutzt wird. Denn zu den bestehenden Instagram-, WhatsApp- oder Facebook-Accounts will diese Altersgruppe nicht auch noch einen Snapchat-Account hinzufügen.

Welche Fragen sollten sich also Werbetreibende stellen, bevor sie Snapchat in ihren Kanal-Mix aufnehmen, damit die Marketing-Strategie zum Erfolg führen kann?

1. Passt die Plattform zu meiner Marke?

2. Nutzt meine Zielgruppe die Plattform überhaupt?

3. Passt mein Content zur Plattform?
Die Studie gibt diese drei Tipps, damit Unternehmen Snapchat erfolgreich als Werbeplattform nutzen können. Denn erst, wenn alle drei Fragen mit „Ja“ beantwortet werden können, lohnt sich eine Investition. Das Alter und das Mindset der Zielgruppe, die Ausrichtung der Marke und der passende Content sollten von jeder Firma bedacht werden – bevor Geld in die Plattform gesteckt wird.

Ein Erfolgsbeispiel

Snapchat hat einen Vorteil, wenn die Zielgruppe passt: Sie bietet eine vielversprechende Verbindung von On- und Offline-Medien. Über die Verknüpfung mit digitalen OOH-Flächen beispielsweise, lässt sich Snapchats „Handicap“ der beschränkten Reichweite ausgleichen. So können Kampagnen in den Offline-Raum verlängert, und direkt von der Zielpublikum als Markenbotschaft verbreitet werden. Dieser Ansatz ist besonders für Marken mit lokalen Stores relevant. Die aktuelle Kampagne von Levis ist hierfür ein erfolgreiches Beispiel. Wichtig: dieser Kampagnenansatz ist nicht Snapchat-exklusiv und natürlich auch mit Plattformen wir Instagram oder Facebook umsetzbar.