„Die Verordnung trennt auf dem Markt die Spreu vom Weizen, also die, die einfach behaupten ‚unser Produkt ist gesund’, und jene, die das auch beweisen können“, sagt Wagener. Das Problem des Konzerns sei, dass es bereits drei Monate nach der Einführung eines neuen Joghurts auf dem Markt ein Plagiat gebe. Gerade das Kopieren erfolgreicher Lebensmittelinnovationen entwerte neue Produkte. „Ein Wettbewerber wartete beispielsweise nur auf die Einführung unseres Essensis-Joghurts in Deutschland, der spezielle Nährstoffe für die Haut enthält, um sein ähnliches Joghurt einzuführen – ohne eine einzige Studie, die dessen Wirkung belegt. Das zeigt die größte Gefahr der funktionellen Lebensmittel: die Banalisierung“, erklärt Wagener. Ohne die Verpflichtung zu Studien könne jeder behaupten, sein Lebensmittel sei gesund. So würden Zusatznutzen bei probiotischem Joghurt banalisiert, weil plötzlich sogar Gummibärchen probiotisch und daher gesund seien, ohne dass ein Beweis dafür vorgelegt worden wäre.
Demgegenüber wehre sich Danone gegen die Einführung einer Kennzeichnung von Lebensmitteln mit Ampelfarben, um deren Zucker-, Fett- und Salzgehalt zu kennzeichnen. „Wir glauben nicht an den Erfolg der Ampel. Eine solche Kennzeichnung von Produkten ist wissenschaftlich nicht nachvollziehbar“, unterstreicht Wagener. Anders sei der Nährwertkompass zu bewerten. Damit arbeite das Unternehmen auf eigenen Produkten bereits seit 2007, weil sich für Verbraucher genau erkennen lasse, wie viele Kalorien und wie viele Nährstoffe ein Produkt enthalte.