„Obwohl es keine Großereignisse wie Bundestagswahlen gab, legten Nachrichtenportale im bisherigen Jahresverlauf kräftig zu. Damit wird deutlich, dass sich das Internet endgültig neben Zeitung, TV und Radio als vierte Quelle für aktuelle Informationen etabliert hat“, erklärte August-Wilhelm Scheer, Präsident des BITKOM.
„Wir haben mit der aktuellen Studie die Anzahl der Aufrufe bei Nachrichtenportalen untersucht“, erläutert Stephan Kahl, Sprecher der BITKOM. Er geht davon aus, dass die Anzahl der Seiten-Besuche im Gesamtjahr 2007 erstmals die Vier-Milliarden-Marke durchbrechen wird. „Auffallend ist, dass sich neben überregionalen Nachrichtenseiten wie ‚Spiegel Online‘ auch Angebote in den Top 20 finden, die sich auf einzelne Themen spezialisiert haben“, bemerkt Kahl. Aber auch Online-Portale verschiedener Regionalmedien seien in der Liste der 20 meistgenutzten Nachrichtenseiten zu finden.
Der internationale Vergleich zeigt, dass Deutschland bei der Nutzung von News-Portalen europaweit im Mittelfeld liegt. Während vergangenes Jahr noch 19 Prozent der 16- bis 74-jährigen Deutschen ihre Nachrichten im Internet lasen, waren es im EU-Durchschnitt 18 Prozent. „Für 2007 gehen wir für Deutschland von einem Wert von 21 Prozent aus“, erklärt Kahl. Zu den Spitzenreitern zählen vor allem die skandinavischen Länder. In Finnland verfolgen bereits 46 und in Schweden 41 Prozent der Bürger ihre aktuellen Nachrichten via Internet. Zu den Schlusslichtern gehören Irland (8 Prozent) und Rumänien (7 Prozent). Generell beobachtet der Verband in fast allen Mitgliedstaaten der EU ein Anstieg der Nutzerzahlen.
Die vorgelegte BITKOM-Erhebung berücksichtigt sämtliche Seiten, die sich von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern prüfen lassen. „Die Ergebnisse der Studie legen die Vermutung nahe, dass sich das Internet als Alltagsmedium in weiten Teilen der Gesellschaft bereits fest etabliert hat“, ergänzt Kahl. pte