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Der Wahnsinn geht weiter. Netflix? Nach Vorlage der jüngsten Quartalszahlen vergangene Woche um mehr als 15 Prozent nach oben geschossen – auf neue Allzeithochs. Tags darauf war Google an der Reihe und wiederholte das Spektakel: Neue Quartalsbilanz, neue Allzeithochs dank Kurszuwächsen von mehr als 16 Prozent. Tatsächlich konnte der Internetriese den Börsenwert so stark steigern wie kein anderer Konzern vor ihm.
Und was macht Amazon? Exakt dort weiter: Der Internet-Pionier legte nach Handelsschluss an der Wall Street eine Quartalsbilanz vor, die Analysten verblüffte. Statt der erwarteten Umsätze in Höhe von 22,39 Milliarden Dollar konnte Amazon tatsächlich 23,18 Milliarden Dollar erlösen. Das entsprach einem währungsbereinigten Zuwachs von stolzen 27 Prozent.
Plötzlich wieder profitabel
Für das eigentliche Erstaunen sorgte das Konzernergebnis: Statt wie im Vorjahr Verluste in Höhe von 126 Millionen Euro einzufahren, strich der weltgrößte Online-Einzelhändler zwischen Anfang April und Ende Juni Gewinne in Höhe von 92 Millionen Euro oder 19 Cent je Aktie ein. Analysten hatten mit einem Minus von 14 Cent je Anteilschein gerechnet.
Treiber der Geschäftsdynamik war wie schon im vergangenen Quartal die Cloudsparte (Amazon Web Services), deren Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um stolze 81 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar zulegte und dabei einen Gewinn von stattlichen 391 Millionen Dollar einheimste.
Lohn der Zuwächse: Am Ende des nachbörslichen Handels leuchtete ein Kursplus von enormen 18 Prozent auf, das Amazons Börsenwert um enorme 40 Milliarden Dollar steigerte. Mit knapp 270 Milliarden Dollar ist Amazon Historisches gelungen: Der weltgrößte Online-Einzelhändler ist erstmals mehr wert als der weltgrößte Einzelhändler Walmart.