Instagram war von Facebook 2012 für rund eine Milliarde Dollar gekauft worden, konnte aber mit den beiden Gründern Kevin Systrom und Mike Krieger an der Spitze weitgehend eigenständig weiteragieren. Vor einer Woche gaben Systrom und Krieger aber ihren Rückzug bekannt. Laut Medienberichten gab es Differenzen mit der Facebook-Führung über die Strategie. Zudem seien die beiden auch unzufrieden darüber gewesen, dass Facebooks Gründer und Chef Mark Zuckerberg immer mehr bei Instagram mitmischen wollte.
Mosseri wurde vor Monaten als Vizepräsident bei Instagram eingesetzt. Ein erstes Zeichen von Facebook-Führung, den Foto-Dienst stärker zu kontrollieren. Doch für die Gründer Instagrams ist Mosseri auch eine gute Wahl, nicht nur weil er die Produkterfahrung für den Job hat, sondern weil er Zuckerberg nahe steht, der die Kontrolle über alle Standalone-Apps von Facebook, einschließlich Instagram, zu verschärfen scheint. „Seit wir unsere Abreise angekündigt haben, haben uns viele Leute gefragt, was wir uns für die Zukunft von Instagram wünschen“, schrieb Systrom and Krieger auf dem Blog von Instagram. „Für uns ist das Wichtigste, dass unsere Community – alle von euch – in allen Bereichen bei Instagram im Mittelpunkt stehen. Wir glauben, dass Adam diesen Werten treu bleiben wird und dass Instagram weiter gedeihen wird.“
Wer ist Mosseri?
Mosseri ist Designer, genauso wie Kevin Systrom. Mosseri studierte Informationsdesign an der NYU. Er war auch Design-Berater, bevor er 2008 zu Facebooks Design-Team stieß. Mosseri hat in seinem Jahrzehnt bei Facebook an einigen wichtigen Produkten mitgearbeitet. Seine elementare Aufgabe: der Facebook-Newsfeed. Er ist wohl das erfolgreichste Einzelprodukt bei Facebook – neben Instagram. Dazu arbeitete er mit an Facebook Home – ein Versuch aus 2013, einen mobilen Homescreen für Android-Handys zu erstellen.
Instagram mit mehr als einer Milliarde Nutzer wird immer wichtiger für Facebook, während sich das Geschäftswachstum bei der Haupt-Plattform des Online-Netzwerks zuletzt deutlich verlangsamte. Zuckerberg braucht die Fotoplattform, um erfolgreich zu sein.
(Mit Material der dpa)