Das sind erste zentrale Ergebnisse der Studie „Mobiles Arbeiten“, die die Studienautoren auf der Messe Personal 2016 Süd präsentieren. Der Veranstalter spring Messe Management führte die Untersuchung gemeinsam mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin), der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP) sowie dem Büro für Arbeits- und Organisationspsychologie (bao GmbH) durch. In den Betrieben der Befragten nutzen die Mitarbeiter für die mobile Arbeit mehrheitlich Laptops und tragbare Computer (97 Prozent), gefolgt von Smartphones (93 Prozent), Tablets (62 Prozent) und anderen mobilen Geräte wie Special Hardware (36 Prozent).
Die meisten Arbeitnehmer arbeiten heute nicht mehr ausschließlich an einem festen Arbeitsplatz. Dies verbessert aus Sicht von Unternehmensvertretern die Arbeitssituation der Beschäftigten, doch die Anforderungen an ihre Kompetenzen steigen.
Bessere Ergonomie bei mobiler Arbeit
Die Arbeitssituation und ergonomischen Rahmenbedingungen verbessern sich der Studie zufolge bei IT-gestützter, mobiler Arbeit im Vergleich zu stationärer deutlich. Mobile Worker profitieren demnach von der Dauer, Lage und Verteilung der Arbeitszeit. Mehr als die Hälfte der Befragten sehen bessere oder viel bessere Gestaltungsmöglichkeiten. Vor allem die Gestaltung der Arbeitszeit bringt nach Einschätzung der Befragten deutliche Vorteile, gefolgt von den Tätigkeiten und den Arbeitsaufgaben. Nur 12 Prozent der Teilnehmer beurteilen die Gestaltung der Arbeitszeit bei digitalisierter Mobilarbeit schlechter oder viel schlechter.
Sind Mobile Worker zufriedener und leistungsstärker?
Durch die Veränderungen zu IT-gestützten, mobilen Arbeitsformen haben sich – so die befragten Unternehmensvertreter – sowohl die Arbeitszufriedenheit und Arbeitsleistung, als auch die Arbeitsqualität der Beschäftigten positiv entwickelt. Besonders großen Einfluss hat dies auf die Arbeitszufriedenheit, nur 7 Prozent beobachten eine Verschlechterung. Zudem hat sich laut Angaben von mehr als der Hälfte der Befragten die Arbeitsleistung der Beschäftigten positiv entwickelt; eine Minderheit von 3 Prozent sieht eine Verschlechterung.
Gefährdungsbeurteilung: Fehlanzeige
Die Befragten berichten jedoch von großen Defiziten hinsichtlich der im Arbeitsschutzgesetz geforderten Gefährdungsbeurteilung an mobilen IT-Arbeitsplätzen. Drei Viertel der Betriebe führen diese nur teilweise oder gar nicht durch. Besonders große Versäumnisse räumen die Befragten in Bezug auf die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung mobiler Arbeit ein: Hier erfüllen 80 Prozent der Unternehmen gar nicht oder nur unvollständig die ihnen auferlegte gesetzliche Verpflichtung – angesichts des weiten Verbreitungsgrades digitalisierter Mobilarbeit ein brisanter Befund.
Studie schließt Lücke zwischen Theorie und Praxis
„Wir leben in einer Zeit des rasanten technologischen Wandels. Vollkommen neue Geschäftsmodelle entstehen und Prozesse werden teilweise grundsätzlich neu modelliert. Mobile Technologien spielen dabei eine große Rolle – auch im Personalmanagement“, betont Ralf Hocke, Geschäftsführer von spring Messe Management. „Als Messeveranstalter liefern wir den Marktteilnehmern mit der Studie wichtige Impulse für Innovationen, die Unternehmen in einer mobilen Arbeitswelt brauchen und nachfragen.“
Zur Studie: An der Befragung nahmen im März und April 2016 insgesamt 674 Unternehmensvertreter teil (überwiegend aus dem Management, der Geschäftsführung und dem Personalressort).
Zuerst erschienen bei Marconomy.de