Um dem Verbraucher positiv in Erinnerung zu bleiben, darf Werbung deshalb nicht nerven. Wie weit also darf Mobile Advertising gehen? Untersucht haben das die Meinungsforscher von defacto research & consulting. Für ihre Studie Consumers Love Mobile haben haben sie Verbraucher nach ihrem Konsumverhalten sowie Vorlieben gefragt. Fazit: Je personalisierter Werbung ausgespielt werden kann, desto positiver reagiert der Kunde – aber auch hier sind Grenzen gesetzt.
Im Durchschnitt sind heute bei den Verbrauchern in Deutschland fünf Apps im täglichen Gebrauch. Dabei haben Verbraucher insbesondere folgende Wünsche und Vorstellungen an die mobile App ihrer Lieblingsmarke: Monetäre Vorteile, wie Gutscheine oder Coupons, die im Laden eingelöst werden können (56%) und Rabatte beim Besuch des Lieblingsgeschäfts (51%) führen die Liste an. Auf den nächsten Plätzen folgen die Möglichkeit zur Überprüfung von Produktverfügbarkeiten im Geschäft (47%) und Produktbewertungen (30%). Demgegenüber sind knapp 25 Prozent der Verbraucher an einer App-Bezahlfunktion interessiert.
Ein Smartphone ist keine Plakatwand
Doch wie funktioniert direkte Werbung am besten? Laut defacto reasearch & consulting ist das Werben auf dem Smartphone wesentlich komplizierter als auf Plakatwänden in der Stadt. Denn: Nur 14 Prozent der Befragten akzeptieren mobile Werbung, die undifferenziert ausgespielt werden. 30 Prozent hingegen würden sie akzeptieren, wenn sie auf ihre persönlichen Interessen zugeschnitten ist. „Wir sehen ein großes Potenzial für sämtliche Formen der individuellen, bedürfnisnahen Kundenansprache per Smartphone“, erklärt Jens Cornelsen, Geschäftsführer von defacto research & consulting. Die Meinungsforscher haben dabei auch festgestellt, dass die Akzeptanz von Werbung bei der Lieblingsmarke eines Verbrauchers noch mal höher ist.
Komplexe Technik schafft Misstrauen
Dennoch sind auch hier Grenzen gesetzt. „Zu viel Nähe, zu viel Intimität kann der Kundenbeziehung auch schaden“, so die Studie. Infos und Angebote, die unmittelbar beim Betreten eines Geschäftes per iBeacon, über das WLAN-Netz oder Geofencing auf das Handy gespielt werden, erfährt bei 36 Prozent der Befragten Akzeptanz. Größer sind noch mal die Skeptiker der dahinterstehenden Technologien. 72 Prozent missfällt der Gedanke, durch Technik erkannt und angesprochen zu werden. Ein Grund dafür könnte sein, dass den Konsumenten die Technik zu intransparent und komplex erscheint. Denn nur drei Prozent der Befragten wissen, was iBeacons sind, nur neun Prozent haben schon mal vom „Internet der Dinge“ gehört, mit 23 Prozent wissen weniger als ein Viertel der Befragten, was unter Wearables zu verstehen ist. Mit mobiler Werbung sollten Marken also auch dafür sorgen, dass die dahinterstehende Technik bekannter und vertrauter wird.