Bedenken Sie: Personaler und Personalverantwortliche haben in der Regel nicht unbegrenzt viel Zeit, um eine Bewerbung zu prüfen. Wählen Sie also sorgfältig aus, was Sie unbedingt kommunizieren wollen – und was man sich für ein persönliches Bewerbungsgespräch aufheben kann. Muss zum Beispiel wirklich jedes Praktikum erwähnt werden, das Sie im Rahmen ihres Studiums absolviert haben?
“Der Lebenslauf ist der Ort, an dem Sie Ihre Geschichte kommunizieren”, bringt es Julie Kim, Senior Recruiter bei der Jun Group, einer Werbeagentur mit Sitz in New York City, auf den Punkt. Was der Personal-Profi damit meint: Die Vita sollte mehr widerspiegeln als nur das, was Sie getan haben. Vielmehr sollte der Lebenslauf Einzelheiten darüber enthalten, was man während seiner Karriere tatsächlich erreicht hat, meint auch Traci Schweikert, Vice President of Human Resources bei Politico, gegenüber Time.
Es einfach halten
Gleichzeitig sollte die angebotenen Informationen zu ihrer beruflichen Laufbahn auf den Punkt gebracht und einfach präsentiert sein. Bedenken Sie: Personalverantwortliche werden Ihr Bewerbungsschreiben sehr wahrscheinlich nicht nur über den Computer, sondern mitunter über ein Smartphone abrufen. Je kompakter und schnörkelloser die Informationen dargeboten sind, desto weniger Probleme gibt es beim plattformübergreifenden Zugriff auf ihre Bewerbung.
Wer aufgrund vieler beruflicher Stationen im Lebenslauf nun Platzangst bekommt: Ein Link zum Xing- oder LinkedIn-Profil spart nicht nur wertvolle Zeilen. Es nimmt Ihnen auch Arbeit ab, weil sie Informationen künftig an einer Stelle aktuell halten können. Zudem sind Format und Schriftart nach wie vor nicht unwichtig. Kim meint, dass Personaler gerne alle Job-Titel fett gedruckt sehen, weil sie so einfach mehr auffallen. Darüber hinaus gilt: Wenn Sie sich nicht für eine kreative Stelle bewerben, sollte das Bewerbungsschreiben nicht bunt ausfallen.
Erfolge mit Zahlen belegen
Ein klares Ziel formulieren
Ein Ratschlag für all jene, die die Branche wechseln wollen oder sich unter Umständen für einen Posten leicht unterqualifiziert fühlen: Setzen Sie sich nicht nur selbst ein klares Ziel, sondern formulieren Sie es gleich zu Beginn Ihres Lebenslaufes. Dies kann den Verantwortlichen im Unternehmen dabei helfen, ihre Motivation für diesen Schritt besser zu verstehen – und dadurch auch mögliche Lücken zwischen Anspruch und Erfahrung eines Bewerbers schließen. Zwei bis drei Sätze, die das berufliche Ziel und den eigenen Beitrag wiedergeben, reichen hierfür vollkommen aus. Laut Schweikert ist das alleine schon deshalb sinnvoll, weil in den seltensten Fällen ein Bewerber zu 100 Prozent auf eine Stellenausschreibung passt.
Was ist mit der Unternehmenskultur?
Belassen Sie es nicht bei der Stellenausschreibung und recherchieren Sie das Unternehmen selbst. Passen dessen Werte zu Ihren eigenen? Dann schadet es nicht im Geringsten, wenn Sie Informationen aus Ihrer Biographie aufnehmen, die mit der Unternehmenskultur korrelieren. Engagiert sich ein Unternehmen etwa nachweislich ehrenamtlich, könnten entsprechenden Tätigkeiten Ihrerseits für den Einstellungsprozess durchaus relevant sein.
Das persönliche Gespräch suchen
Zu guter Letzt: Sprechen Sie mit Menschen! Soll heißen: Wenn Sie bereits Personen aus dem Unternehmen kennen, bei dem Sie sich bewerben wollen, holen Sie Informationen ein. Zum einen kann es dabei helfen, dass eben jene Ansprechpartner sie wiederum bei den Personalverantwortlichen ins Gespräch bringen. Zum anderen kann es einen guten Eindruck machen, wenn Sie im Bewerbungsgespräch darauf Bezug nehmen können, mehr zum Unternehmen recherchiert zu haben und bereits mit potenziellen Kollegen im Gespräch zu sein. Plus: Mögliche Kontakte im Unternehmen können Ihnen schon im Vorfeld dabei helfen, Ihre Bewerbung besser auf die Stelle und das ausschreibende Unternehmen anzupassen.