Bisher sind Daten das Öl des digitalen Marketings. Doch Browserhersteller und Datenschützer legen immer mehr Quellen trocken. Spätestens wenn der weltweit meistgenutzte Browser Google Chrome das 3rd Party Cookie Mitte kommenden Jahres nicht mehr unterstützt, müssen neue Strategien her. Wer weiterhin seine Zielgruppen datenbasiert ansprechen möchte, muss eigene Daten nutzen. Und – haben Sie schon einen Plan?
Eine Option wäre, vorhandene Daten zu aggregieren und verwertbare Informationen daraus abzuleiten. Das bedeutet: Man muss das Chaos zu beherrschen lernen. Marktbeobachter halten Customer Data Platforms (CDPs) dabei für das Mittel der Wahl. Sie sollen wahre Wunder vollbringen, indem sie sich wie eine Schicht über alle Datensilos legen und unterschiedlichste Daten-Quellen eines Unternehmens an einem Ort integrieren. Hier gibt es reichlich Nachholbedarf. Eine Umfrage des Software-Anbieters artegic ergab jetzt, dass in der DACH-Region mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (51 Prozent) keine CDP nutzen, weitere 32 Prozent sind sehr schlecht oder schlecht aufgestellt. Knapp die Hälfte der Unternehmen will mehr in Marketing Tech investieren und plant die Anschaffung oder den Wechsel von MarTech-Lösungen. In eine CDP wollen 36 Prozent investieren.
Marketer investieren in Daten, Amazon in das Internet
An Angeboten mangelt es nicht. Gab es noch 2018 nur rund 50 CDP-Lösungen weltweit, sind es dem neuesten Update des CDP Instituts zufolge jetzt bereits mehr als 150 Anbieter. Jede große Marketing-Cloud hat heute eine CDP im Portfolio, auch Anbieter von Digital Experience Plattformen (DXP) drängen verstärkt in den Markt. Wer die richtige Lösung finden möchte, benötigt jetzt einen klaren Blick auf seine Datenlandschaft, einen guten Berater und mindestens eine vierstellige Euro-Summe pro Monat, die man für eine solche Cloud-Lösung aufbringen kann.
In völlig andere Dimensionen stößt unterdessen Amazon vor – sowohl räumlich als auch monetär. Über die Kosten ist wenig bekannt, aber sie dürften astronomisch sein. Die Mission des Tech-Giganten lautet: Internet für alle. Amazon plant aktuell mehr als 80 Weltraumstarts für ein Satellitensystem, um unterversorgten Gebieten auf der Erde Internetzugang zu verschaffen. Die Starts erfolgen mit drei kommerziellen Raumfahrtunternehmen – Arianespace, Blue Origin und United Launch Alliance. Damit treibt Amazon sein Projekt Kuiper voran. Das große Ziel: Insgesamt sollen 3.236 Satelliten ins All gebracht werden. Mit der jetzt erzielten Vereinbarung hat sich das Unternehmen nach eigenen Angaben ausreichend Schwerlastkapazitäten gesichert, um die Mehrheit dieser Satelliten ins All zu befördern.
Schon gehört?
Tesla-Chef Elon Musk hat kräftig Twitter-Aktien gekauft und ist jetzt der größte Anteilseigner des Social-Media-Unternehmens. Unmittelbar nach Bekanntwerden seiner Transaktionen, sorgte er mit einem Tweet für Furore, der zeigt, dass er die Plattform auch gern mitgestalten würde: „Do you want an edit button?“ fragte der Milliardär – und mehr als 4,4 Millionen Nutzer stimmten ab.
Obwohl das Projekt einer eigenen Kryptowährung Anfang dieses Jahres begraben wurde, denkt Meta-Chef Mark Zuckerberg weiter über Finanzprodukte nach. Einem Bericht der „Financial Times“ zufolge plant Meta eine virtuelle Währung für das Metaverse. Die von den Mitarbeitern mit dem Spitznamen belegten „Zuck Bucks“ sollen wahrscheinlich nicht auf der Blockchain basieren, sondern eher den Währungen in Gaming-Apps ähneln. „Exchange Wire“ gibt einen guten Überblick über die aktuellen Entwicklungen rund um Metas Finanzprodukte.
Übrigens: Das Metaverse soll nun auch die Generation Alpha begeistern und in Kinderzimmern Einzug halten. Die LEGO Gruppe und der Fortnite-Betreiber Epic Games sind eine langfristige Partnerschaft eingegangen, „um die Zukunft des Metaversums so zu gestalten, dass es für Kinder und Familien sicher und unterhaltsam wird.“ Hoffen wir das Beste.