Metro-Chef Olaf Koch macht bei der Präsentation der Konzernbilanz 2013/2014 keinen Hehl daraus, dass das Unternehmen den Siegeszug des Online-Handels lange Zeit verschlafen hat. „Online waren wir gar nicht präsent. Das kann man uns zu Recht vorhalten.“
Doch der Handelsriese ist aufgewacht. Und ist dabei, verlorenen Boden gutzumachen und generiert nun auch Umsatz aus dem Onlinegeschäft. Als hilfreich erweist sich für den Konzern dabei etwas, das in den vergangenen Jahren zuweilen schon fast als gestrig belächelt wurde: sein enges Filialnetz. Denn der Konzern bemüht sich, seine Online-Angebote und seine Ladengeschäfte im Rahmen eines Multi-Channel-Angebots zu einem einzigen Einkaufserlebnis zu verschränken. „Einen Fernseher im Internet reservieren und 60 Minuten später im Laden abholen. Das Angebot kann sonst keiner“, lobt Koch das eigene Unternehmen.
Alles auf eine Karte: Multi-Channel-Angebote
Tatsächlich trifft die Metro mit solchen Angeboten offenbar den Zeitgeist. Der Kunde wolle je nach Lust und Laune entscheiden, wie er einkaufe – per Internet oder im Laden. Schon heute biete deshalb jeder zweite der 1.000 größten deutschen Online-Händler auch die Möglichkeit zum stationären Einkauf. Viel bleibt allerdings auch noch zu tun. So sind die Wachstumsraten der Tochter Kaufhof im Online-Geschäft mit einem Plus von 60 Prozent zwar auf den ersten Blick beeindruckend. Dennoch macht der Online-Anteil am Gesamtumsatz der Warenhauskette gerade einmal zwei Prozent aus. Dabei gehört der Fashion-Bereich zu den Branchen, in denen der Siegeszug des Online-Handels am weitesten fortgeschritten ist.
Koch sieht auf jeden Fall ein großes Wachstumspotenzial für die Internetaktivitäten der Metro. Der Online-Anteil am Media-Saturn-Geschäft werde schon bald die Zehn-Prozent-Marke deutlich überschreiten. Bei Kaufhof sei ebenfalls ein Online-Anteil von über 20 Prozent drin. Auch bei den Metro-Großmärkten werde der Internethandel künftig eine wesentlich größere Rolle spielen. (dpa)